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Stillen: Gesunde Mütter - Gesunde Babys
24/2002, 02.10.2002
Nationale Stillkommission macht auf die diesjährige Weltstillwoche aufmerksam
Unter dem Motto "Stillen: Gesunde Mütter - gesunde Babys" steht die Weltstillwoche, die in diesem Jahr in Europa vom 1. bis 7. Oktober stattfindet. Damit wird ausgedrückt, dass Stillen nicht nur der Gesundheit des Säuglings dient, sondern auch die Gesundheit der Mutter fördert. Daraus leitet die Stillkommission die Aufforderung an Politik, beteiligte Gruppen und Institutionen ab, das Stillen gezielt zu fördern.
Stillen stärkt das mütterliche Selbstvertrauen und mildert Unsicherheiten der Eltern bezüglich der richtigen Ernährung des Kindes. Die während des Stillens ausgeschütteten mütterlichen Hormone fördern die Gebärmutterrückbildung sowie die Blutstillung und vermindern den Wochenfluss. Da Stillen Energie verbraucht, wird die nach einer Schwangerschaft erwünschte Gewichtsabnahme vereinfacht. Ausschließliches Stillen mit häufigem Anlegen bietet in den ersten sechs Monaten nach der Geburt einen (allerdings nicht ganz 100%igen) Schutz vor erneuter Schwangerschaft. Und Brustkrebs wird bei Frauen, die lange gestillt haben, deutlich seltener gesehen als bei Frauen, die nie gestillt haben. Dem Wohlbefinden der Mutter ist auch zuträglich, dass Stillen praktisch, kostenlos und jederzeit und überall möglich ist.
Ausschließlich gestillte Kinder gedeihen in den ersten Lebensmonaten besser als nicht gestillte. Gestillte Kinder werden im ersten Lebensjahr weniger häufig krank. Die besonderen Inhaltsstoffe der Muttermilch bewirken eine langfristige Prägung des Immunsystems, so dass auch immunologisch vermittelte Krankheiten des Kindes- und Erwachsenenalters wie Diabetes mellitus und Zöliakie bei ehemals Gestillten weniger häufig sind. Viele große Studien haben gezeigt, dass gestillte Kinder in Abhängigkeit von der Stilldauer im späteren Alter weniger zu Übergewicht neigen als nicht oder nur kurz gestillte Kinder. Und Stillen ermöglicht entsprechend den Anlagen des Kindes eine optimale geistige Entwicklung.
Eine 1998 in Deutschland durchgeführte Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung hat gezeigt, dass 90% der in Kliniken entbundenen Frauen stillen wollen, dass aber nur wenige die von ihnen geplante Stilldauer bzw. die wünschenswerten sechs Monate ausschließlichen Stillens erreichen. Abgesehen von nicht immer idealen, dem Stillen förderlichen Bedingungen in den Entbindungseinrichtungen muss es also viele zusätzliche Gründe geben, warum Mütter kürzer stillen als sie es eigentlich wollten. Nach den Ergebnissen dieser Studie sind es besonders die ersten Wochen zu Hause, in denen viele Mütter abstillen oder nur noch teilweise stillen. Hier besteht noch ein besonders großer Bedarf an Hilfe und Unterstützung.
Die Weltstillwoche soll die öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung für das Stillen erhöhen. Sie wird von der World Alliance Breastfeeding Action (WABA) organisiert und vom Weltkinderhilfswerk (UNICEF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. "Mütter benötigen Unterstützung, damit sie stillen können, so lange sie es wünschen. Der Druck der Familie, ein mütterfeindlicher Arbeitsplatz oder gesellschaftlicher Druck wirken sich negativ auf das Stillen aus. Deshalb brauchen Frauen die Unterstützung des Vaters, der Gemeinschaft, des Gesundheitssystems und der Großeltern" erklärt die UNICEF Direktorin Frau Carol Bellamy, hierzu.
Die Nationale Stillkommission verweist auf ihre Veröffentlichungen, die auf der Webseite des BgVV (www.bgvv.de) unter dem Menupunkt Institut/Kommissionen einzusehen sind und heruntergeladen werden können. Darin finden sich viele Hinweise auf mögliche Unterstützungen und außerdem allgemeine Empfehlungen zum Stillen, Empfehlungen zur Stillförderung in Krankenhäusern sowie zu Fragen der Zufütterung gestillter Kinder und des Stillens unter besonderen Umständen. In Kürze werden Informationen über die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Stillen folgen. Einlegeblätter für den Mutterpass und das Früherkennungsuntersuchungsheft der Kinder, die über das Stillen informieren, sind kostenlos erhältlich über die Mailadresse: stillkommission@bgvv.de
Die Nationale Stillkommission erreichen Sie unter:
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
Thielallee 88-92
D-14195 Berlin
Tel.: 01888 412 34 91
Fax: 01888 412 3715
E-Mail: stillkommission@bgvv.de