BfR Jahresbericht 2014 - page 37

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Aluminiumaufnahme über Bedarfsgegenstände
Auch aus Kochgeschirr und Lebensmittelverpackungen kann Alumi-
nium bei unsachgemäßem Gebrauch in Lebensmittel übergehen. Mit
Blick auf die erhöhte Löslichkeit von Aluminium unter dem Einfluss von
Säuren und Salzen rät das BfR Verbrauchern bereits seit Langem, Alu-
folie, Aluschalen oder unbeschichtetes Alugeschirr nicht mit sauren
oder salzhaltigen Lebensmitteln in Kontakt zu bringen. Getränkedosen,
Aluminiumtanks oder Deckelfolien für Joghurtbecher sind auf der In-
nenseite beschichtet. So wird ein Übergang von Aluminiumionen auf
das Lebensmittel verhindert. Auch Espressokapseln aus Aluminium
oder solche mit einer Deckelfolie aus Aluminium sind auf der Innen-
seite lackiert. Das BfR geht nach eigenen Prüfungen in 2014 davon aus,
dass hierbei nicht mit einem Übergang von Aluminium in das Getränk
zu rechnen ist.
Das BfR hat 2014 auch den Übergang von Aluminium aus Espresso-
kochern geprüft. Bei der ersten Benutzung dieser Kannen bildet sich
eine Schutzschicht, die Übergänge von Aluminium weitgehend redu-
ziert. Durch Reinigung in Geschirrspülmaschinen kann diese Schicht
jedoch entfernt werden, was zu einem Anstieg der Aluminiumfreiset-
zung beim folgenden Gebrauch führt. Die Freisetzung bleibt aber auch
dann unterhalb des vom Europarat empfohlenen Migrationsgrenzwertes
und im weiteren Gebrauch bildet sich die Schutzschicht wieder neu aus.
Aus Sicht des BfR besteht deshalb kein Anlass, von der Verwendung
von Espressokochern aus Aluminium abzuraten. Es ist jedoch empfeh-
lenswert, diese Espressokocher nicht in der Spülmaschine zu reinigen.
Der Gebrauch von Espressokochern aus Aluminium trägt nur zu einem
geringen Anteil zur Gesamtexposition gegenüber Aluminium bei.
Eine technisch leicht vermeidbare Aufnahmequelle ist die Verwendung
unbeschichteter Aluminium-Backbleche bei der Herstellung von Lau-
gengebäck. Überwachungsbehörden der Länder haben bisher regel-
mäßig Aluminiumgehalte in Laugengebäck von mehr als 10mg pro Kilo­
gramm Lebensmittel festgestellt. Das BfR hat 2002 bereits empfohlen,
bei der Herstellung von Laugengebäck, besonders beim Eintauchen
der Teiglinge in die Lauge und beim Backen, keine Aluminium-Back-
bleche zu verwenden, da sich das Aluminium aus den Blechen löst und
in das Lebensmittel übergeht.
Information der Öffentlichkeit
Aufgrund seiner Forschungs- und Bewertungsergebnisse hat das BfR
2014 über verschiedene Kommunikationsmaßnahmen die Öffentlichkeit
über Möglichkeiten informiert, wie die individuelle Aluminiumaufnahme
bei Bedarf reduziert werden kann. Das Institut veranstaltete beispiels-
weise ein Verbraucherforum. Zudem konnten Verbraucher dem BfR über
dessen Webseite gezielt Fragen zum Thema stellen, die die BfR-Wissen-
schaftler in einem Video beantwortet haben. Verschiedene Studien des
BfR wie eine Medienresonanzanalyse und eine Bevölkerungsbefragung
zeigten, dass das Thema in zahlreichen Medienbeiträgen aufgegriffen
und von den Verbrauchern wahrgenommen wurde.
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Das BfR hat untersucht, ob Aluminium aus
Espressokannen in Kaffeepulver übergeht.
Schwerpunktthema 2014
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Aluminium im Alltag
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