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3. Potsdamer Symposium Frühsommer-Meningoenzephalitis und Lyme-Borreliose
04/1995, 09.03.1995
im Martin-Lerche-Hörsaal des Bundesinstitutes für
gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin,
Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin
am 11. März 1995
Zecken können in Deutschland und anderen Ländern Europas wichtige Krankheitserreger auf den Menschen übertragen, so das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), welches Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks, z.T. mit schweren Verläufen, hervorruft, sowie das Bakterium Borrelia burgdorferi, welches schwere Erkrankungen des Nervensystems, der Gelenke und des Herzens (Lyme-Borreliose) induzieren kann.
Auf Grund der prinzipiell unterschiedlichen Natur der Erreger dieser beiden Erkrankungskomplexe unterscheiden sich Klinik, Immunprophylaxe, Therapie, Epidemiologie und Diagnostik.
Die Potsdamer Symposien verfolgen das Ziel, die neuesten Entwicklungen, die sich bei der Erforschung und Bekämpfung dieser wichtigen, durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in einem Zeitraum von 2-3 Jahren ergeben haben, durch international ausgewiesene Experten darzustellen und anschließend auch in einem Kongreßband einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Vorträge werden sich z.B. mit der unterschiedlichen epidemiologischen Situation der FSME in Bayern und Baden-Württemberg (hohe Fallzahlen) und in Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg (sehr geringe Erkrankungshäufigkeit) befassen und damit aktuelle Hinweise geben können, wo bei Aufenthalt und Reisen in Deutschland und einer Reise europäischer Länder ein Impfschutz angezeigt ist und wo nicht.
Gegen die FSME kann man erfolgreich impfen, gegen eine Lyme-Borreliose bisher noch nicht. Der Stand der Entwicklung von Impfstoffen gegen die Lyme-Borreliose sowie neue Entwicklungen in der Diagnostik, der Klinik und der Molekularbiologie beider Erreger werden weitere Themen der wissenschaftlichen Diskussion während der Veranstaltung sein.