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Risikokommunikation
Das BfR hat den gesetzlichen Auftrag zur Risikokommunika-
tion. Die Information der Öffentlichkeit über mögliche gesund-
heitliche Risiken von Lebensmitteln, Chemikalien und ver-
brauchernahen Produkten erfüllt einen Teil dieses Mandats.
Ein ebenso wichtiges Anliegen ist der frühzeitige Dialog mit
beteiligten und interessierten Kreisen, um ihre Einstellung zu
den Risiken zu erkennen. Diesen Herausforderungen widmet
sich im BfR die Abteilung Risikokommunikation. Sie positio-
niert das BfR und seine vielfältigen Tätigkeiten und Ergeb-
nisse an der Schnittstelle von Politik, Wissenschaft und Öf-
fentlichkeit. Dieser Kommunikationsprozess beinhaltet neben
einer zielgruppengerechten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
das Einbeziehen verschiedener Interessengruppen, zum
Beispiel durch entsprechende Veranstaltungen. Die interdis-
ziplinär zusammengesetzte Abteilung Risikokommunikation
erforscht die Wahrnehmung von Risiken in der Öffentlichkeit
und führt Projekte zur Früherkennung und Abschätzung der
Folgen von Risiken durch. Ein weiterer Schwerpunkt der Ab-
teilung liegt in der Koordination sowie dem gezielten Ausbau
der nationalen und internationalen Vernetzung von Institutio-
nen in Politik und Wissenschaft, die für den gesundheitlichen
Verbraucherschutz zuständig sind.
Die Abteilung Risikokommunikation gliedert sich in vier Fach-
gruppen:
>
>
Clearing, EFSA-Kontaktstelle und Kommissionen
>
>
Risikoforschung, -wahrnehmung, -früherkennung und
-folgenabschätzung
>
>
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
>
>
Wissenschaftliches Veranstaltungsmanagement
Verhaltensänderungen nach Risiko-
kommunikation – immer wie gewünscht?
Um Verbraucher vor möglichen Gesundheitsrisiken zu schüt-
zen, müssen sie zielgerichtet informiert werden. Die Risiko-
kommunikation sollte dabei jedoch kein unerwünschtes Ver-
halten auslösen. So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob die
Bekanntgabe eines kurzzeitig erhöhten Cadmiumgehalts in
bestimmten Gemüsesorten bewirkt, dass Verbraucherinnen
und Verbraucher den Gemüseverzehr deutlich reduzieren
und damit ernährungsphysiologische Nachteile in Kauf neh-
men, deren Ausmaß größer ist, als es der kurzzeitige Verzehr
des cadmiumbelasteten Gemüses gewesen wäre.
Risk Communication
Risk communication is the legal mandate of the BfR. Providing in-
formation to the general public on the potential health risks of food,
chemicals and consumer products is part of this mandate. A further
important task is to enter into dialogue with affected and interested
groups at the earliest possible stage in order to identify the values
and attitudes of these groups in the perception of risks. At the BfR,
facing these challenges is the job of the Risk Communication De-
partment. It is responsible for the clearly positioning of the BfR and
its wide-ranging activities and findings at the interface of politics,
science and the public at large. This communication process com-
prises not only press and PR activities tailored to the preferences of
the various target groups but also the inclusion of different interest
groups by means of the corresponding events, for example. The in-
terdisciplinary Risk Communication Department conducts research
projects on the perception of risks in the public sphere and on the
early identification and impact assessment of risks. Another focus
of its work is the coordination and proactive broadening of the na-
tional and international network of political and scientific institutions
responsible for consumer health protection.
The Risk Communication Department consists of four units:
>
Clearing, EFSA Focal Point and Committees
>
Risk Research, Perception, Early Detection and Impact Assess-
ment
>
Press and Public Relations
>
Scientific Event Management
Changed behaviour after risk communication – always as desired?
To protect consumers from possible health risks, they should be
provided with targeted information. However, risk communication
should not induce unwanted behavior. For example, the question
arises whether the message of a short-term increase in cadmium
in certain vegetables leads to a significant reduction of vegetable
consumption – a nutritional disadvantage to the extent of which is
greater than it would have been if consumers had eaten cadmium-
contaminated vegetables for a short period of time.
Ausweichverhalten als Risiko: Hindert die Bekanntgabe kurzzeitig
erhöhter Rückstandsgehalte in Paprika die Verbraucher generell am
Gemüseverzehr?
Avoidance behaviour as risk: has the announcement of temporarily
increased residue concentrations in peppers prompted consumers
to steer clear of vegetables in general?
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