Sie befinden sich hier:

Allergien durch Einatmen von Duftstoffen?

14/2008, 05.08.2008

Verbraucher sollten besser über den Einsatz von Duftstoffen in öffentlichen Räumen informiert werden

Duftstoffe werden in vielen Produkten eingesetzt, mit denen Verbraucher in Kontakt kommen, darunter kosmetische Mittel, Wasch- und Reinigungsmittel. Einige Duftstoffe können zu Allergien führen, wenn sie mit der Haut in Kontakt kommen. Ob Duftstoffe auch allergische Reaktionen auslösen können, wenn sie über die Atemwege aufgenommen werden, diskutierten Experten am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin. Ein Ergebnis des Gesprächs: Es sind keine Fälle bekannt, in denen das Einatmen bekanntermaßen problematischer Duftstoffe die Ursache für allergische Reaktionen war. Jedoch können diese Stoffe bei einer bereits bestehenden Allergie der Haut die Symptome verstärken, wenn sie über die Atemluft aufgenommen werden. „Verbraucher sollten deswegen besser informiert werden, in welchen Produkten und in welchen Räumen Duftstoffe eingesetzt werden“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR.

Im Bad duftet es nach Pfirsichblüten, in der U-Bahn-Station nach Croissants und im Kaufhaus nach frisch gewaschener Wäsche. Was viele nicht wissen: die Düfte sind nicht echt, sondern es werden synthetische Duftstoffe eingesetzt, um unangenehme Gerüche zu überlagern oder den Appetit zu wecken. Duftstoffe werden zunehmend nicht nur in Privathaushalten eingesetzt sondern auch in öffentlichen Räumen. Welche Wirkung sie auf die Atemwege haben, diskutierten Experten nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen am BfR. Das Expertengespräch am BfR fand im Rahmen des Nationalen Aktionsplans gegen Allergien des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) statt.

Dass einige Duftstoffe allergische Reaktionen der Haut auslösen können (so genannte Kontaktallergien), ist bekannt. Bei kosmetischen Mitteln müssen sie deswegen auf Verpackungen angegeben werden, wenn sie bestimmte Konzentrationen im Produkt überschreiten. Den Teilnehmern des Expertengesprächs waren jedoch keine Fälle bekannt, in denen Duftstoffe die Ursache für allergische Reaktionen gewesen sind, wenn sie über die Atemwege aufgenommen wurden. Möglicherweise besteht aber für Menschen, die bereits eine Kontaktallergie auf bestimmte Duftstoffe entwickelt haben, ein erhöhtes Risiko, dass diese Stoffe allergische Symptome der Haut verstärken oder Reizungen der Atemwege hervorrufen, wenn sie eingeatmet werden.

Aus diesem Grund sollten Verbraucher darüber informiert werden, wenn Duftstoffe in öffentlichen Räumen, etwa über die Klimaanlage, eingesetzt werden. Hersteller solcher „Duftmarketing“-Verfahren sollten außerdem auf Duftstoffe verzichten, die bekanntermaßen Allergien auslösen können. Darüber hinaus sollten die Inhaltsstoffe von Sprays verstärkt auf mögliche Reaktionen der Atemwege getestet werden.

nach oben

Sonstige

 (1)
Datum Titel Größe
26.05.2008
Protokoll eines Sachverständigengesprächs im BfR
Aktionsplan gegen Allergien: Hoher Forschungsbedarf zur allergieauslösenden Wirkung von eingeatmeten Duftstoffen 48.4 KB
PDF-Datei

nach oben

Cookie-Hinweis

Die BfR-Webseite verwendet nur Cookies, die notwendig sind, um die Webseite nutzerfreundlich zu gestalten. Weitere Informationen enthält unsere Datenschutzerklärung.