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Forschung: Spektakulär - aber falsch?
23/2018, 03.07.2018
Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler diskutieren in Berlin darüber, wie sie ihre Ergebnisse auf eine solide Basis stellen können
Die „kalte“ Kernfusion im Reagenzglas, homöopathische „Hochpotenzen“, die das Immunsystem steuern und „Alien-Bakterien“, die Arsen in ihre Erbsubstanz einbauen: Zweierlei eint diese wissenschaftlichen Resultate. Sie sind spektakulär - und höchstwahrscheinlich falsch. Unbeteiligten war es nicht möglich, die Ergebnisse zu wiederholen. Reproduzierbarkeit ist aber das A und O in den Naturwissenschaften. Besonders heftig wird das Thema zur Zeit in der Hirnforschung diskutiert, hier ist inzwischen sogar von einer „Krise der Reproduzierbarkeit“ die Rede. In Berlin treffen sich nun Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, um einen Ausweg aus dieser Krise zu finden. „Um das Vertrauen in wissenschaftliche Ergebnisse zu stärken, muss der fachliche Erkenntnisprozess belastbar, transparent und nachvollziehbar sein“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), das das Symposium gemeinsam mit dem QUEST Center for Transforming Biomedical Research organisiert.
Veranstaltet wird das in englischer Sprache abgehaltene Symposium am 6. Juli 2018 im Rahmen des FENS Forum of Neuroscience, der größten Tagung der Neurowissenschaften in Europa. Es wird von der Vereinigung der Europäischen Neurowissenschaftlichen Gesellschaften (Federation of European Neuroscience Societies, FENS) organisiert. Zu den Themen gehören die Frage nach der Bedeutung der Reproduzierbarkeit (Professor Dr. Ulrich Dirnagl, QUEST), die Wiederholbarkeit von Bildern aus dem Gehirn (Professor Dr. John-Dylan Haynes, Charité) sowie das Finanzieren von Studien in den Neurowissenschaften, die Ergebnisse reproduzieren (Professor Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Deutsche Forschungsgemeinschaft). Veranstaltungsort ist die „Holzlaube“ in der Freien Universität Berlin, Raum 2.2058 und 2.2059, Fabeckstraße 23 - 25, 14195 Berlin. Der Eintritt ist frei, Registrierung unter
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
Das BfR ist 15 Jahre alt. Aus diesem Anlass hat das BfR eine Jubiläumsbroschüre herausgegeben, die unter www.bfr.bund.de/de/publikation/broschueren-660.html kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden kann.