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Eine Spürsonde für versteckte Gesundheitsrisiken

22/2023, 06.11.2023

Internationale Tagung am BfR zur Nutzung epidemiologischer Studien für die Risikobewertung

Fisch gilt als gesundes Lebensmittel – aber wie sieht es mit den Risiken aus? Und wie steht es in dieser Hinsicht mit vegetarischer Ernährung? Welche Folgen hat Luftverschmutzung für die Gesundheit? Zu solchen und anderen Themen erfolgen an Bevölkerungsgruppen epidemiologische Beobachtungsstudien. Sie erforschen den Zusammenhang zwischen einer Erkrankung (z.B. Krebs) und einer bestimmten Ursache (z.B. Belastung durch eine chemische Substanz). Eine internationale wissenschaftliche Konferenz am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vom 9. bis 10. November 2023 in Berlin beschäftigt sich mit der Verwendung bevölkerungsbasierter Studien in der Risikobewertung. Mitveranstalter ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Der Titel der Tagung lautet: „Using Epidemiological Studies in Health Risk Assessments: Relevance, Reliability and Causality” („Epidemiologische Studien im Dienst der gesundheitlichen Risikobewertung: Relevanz, Zuverlässigkeit und Kausalität”). „Für die gesundheitliche Risikobewertung etwa von Lebensmitteln oder chemischen Substanzen sind epidemiologische Studien von immenser Bedeutung“, sagt Professor Dr. Matthias Greiner, Leiter der Abteilung Exposition am BfR. „Auf dieser Konferenz wollen wir diskutieren, wie wir diese Studien noch besser in gesundheitliche Risikobewertungen integrieren können.“

Epidemiologische Studien können einen Beitrag dazu leisten, gesundheitliche Risiken unter realen Bedingungen in der Bevölkerung aufzuspüren. Ein eindrucksvolles Beispiel ist bis heute der mit ihrer Hilfe aufgedeckte Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs. Häufig sind epidemiologische Studien ein Baustein, um einen ursächlichen (kausalen) Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit einem gefährlichen Stoff oder Mikroorganismus und einem negativen gesundheitlichen Effekt zu ermitteln. Epidemiologische Studien allein können einen kausalen Zusammenhang nicht beweisen. Wenn es aber eine Anzahl aussagekräftiger epidemiologischer Studien gibt, die in die gleiche Richtung weisen, kann die Gesamtheit dieser Studien auf einen kausalen Zusammenhang hinweisen oder diesen sogar belegen.

Die Ergebnisse epidemiologischer Studien werden mit den anderen Formen wissenschaftlicher Studien zu diesem Thema gemeinsam betrachtet. Dabei kann es sich zum Beispiel um Laborexperimente oder Tierversuche handeln. Wichtig ist zudem, das Verzerrungspotenzial („Risk of bias“), Unsicherheiten und methodische Grenzen der benutzten epidemiologischen Studien genau zu benennen. Nur so können alle Informationen mit der richtigen Gewichtung integriert werden und zu einer Gesamtaussage führen.

Hinweis: Journalistinnen und Journalisten, die an der Konferenz teilnehmen möchten, melden sich bitte über die Pressestelle des BfR an (pressestelle@bfr.bund.de).

Informationen zur Konferenz:
https://www.bfr-akademie.de/english/events/epistud2023.html

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