Sie befinden sich hier:
Die COVID-19-Kommunikation von Behörden und Medien
21/2021, 31.05.2021
DFG fördert internationales Forschungsprojekt der TU Ilmenau und des BfR mit 1,8 Millionen Euro
Gemeinsame Pressemitteilung von BfR und TU Ilmenau
Am 1. Juni 2021 beginnt an der Technischen Universität (TU) Ilmenau und am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein internationales Forschungsprojekt, das sich mit der Risikokommunikation zur COVID-19-Pandemie in Deutschland, Europa und den USA befasst. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit insgesamt 1,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. „Die COVID-19-Pandemie hat zu einem Überangebot an Informationen, von denen manche widersprüchlich und teilweise falsch waren, geführt“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Mit diesem interdisziplinär angelegten Forschungsprojekt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Auswirkungen der Kommunikation zu verheerenden Pandemien wie COVID-19 künftig besser verstanden und berücksichtigt werden“, ergänzt Professor Dr. Kai-Uwe Sattler von der TU Ilmenau.
Das Projekt analysiert vergleichend, wie effektiv Regierungen, Gesundheitseinrichtungen und Medien in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den USA ihre Bürgerinnen und Bürger über COVID-19 informiert und zu selbstschützendem Verhalten ermutigt haben. Beteiligt sind vier Fachgebiete in den Bereichen Kommunikationswissenschaft und Informatik der TU Ilmenau sowie die Abteilung Risikokommunikation des BfR.
Drei Kernfragen leiten das Projekt an: (1) Welche Erklärungen und Botschaften über COVID-19 und damit verbundene Schutzmaßnahmen haben Regierungen und Gesundheitseinrichtungen der Öffentlichkeit in den jeweiligen Ländern vermittelt? (2) Wie haben Medien über die Pandemie und die damit verbundenen Risikobotschaften von Regierungen berichtet? (3) Wie hat die Bevölkerung die Pandemie und die Risikobotschaften wahrgenommen?
Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sollen zeigen, welche unterschiedlichen Strategien der Risiko- und Krisenkommunikation Regierungen und Gesundheitsbehörden in Europa und den USA eingesetzt haben. Die öffentliche Vermittlung und Auswirkungen dieser Strategien werden über die Analyse von Medien, sozialen Medien und Befragungen der Bevölkerung untersucht. Damit soll das Projekt nicht nur einen Beitrag zum wissenschaftlichen Verständnis von Pandemien leisten, sondern auch Schlussfolgerungen für eine bessere Kommunikation von Behörden und Medien in künftigen Krisenszenarien dieser Art erlauben.
Das Forschungsteam verwendet zur Beantwortung dieser Fragen einen multidisziplinären Ansatz, in dem Expertise und Methoden der Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Informatik verknüpft werden. Dabei kommen auch innovative Data Science-Methoden wie maschinelles Lernen und Netzwerkanalysen zum Einsatz, um etwa einflussreiche Netzwerke und Echokammern in den sozialen Medien im Kontext der Pandemie zu identifizieren.
An der TU Ilmenau sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an verschiedenen Teilprojekten beteiligt, vonseiten des BfR forscht die Abteilung Risikokommunikation zur Bevölkerungswahrnehmung der Pandemie. Darüber hinaus wird das Projekt von internationalen Expertinnen und Experten aus Italien, den Niederlanden, Schweden, Spanien, den USA und dem Vereinigten Königreich beratend unterstützt.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
Ansprechpartner für die Medien
Prof. Martin Löffelholz, Projektsprecher und Leiter des Fachgebiets Medienwissenschaft der TU Ilmenau
Tel.: +49-(0)3677 69-4652
E-Mail: martin.loeffelholz@tu-ilmenau.de
Dr. Suzan Fiack, Leiterin der Pressestelle des Bundesinstituts für Risikobewertung
Abteilung Risikokommunikation
Max-Dohrn-Str. 8-10, 10589 Berlin
Tel.: +49-(0)30-18412-88000, -88001, -88002, -88003
E-Mail: pressestelle@bfr.bund.de