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Gedenkmünze für BfR-Vizepräsidenten

35/2017, 27.09.2017

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker würdigt Verdienste auf dem Gebiet der Authentizitätsforschung

Anlässlich der Festsitzung des Deutschen Lebensmittelchemikertages am 26. September 2017 in Würzburg verlieh die Gesellschaft Deutscher Chemiker dem Vizepräsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Professor Dr. Reiner Wittkowski die Joseph-König-Gedenkmünze.

Bild von der Übergabe der Joseph-König-Gedenkmünze

Der Preis würdigt damit seine Verdienste um die Förderung und Anerkennung der Lebensmittelchemie, insbesondere seine innovativen Arbeiten zur Authentizität von Lebensmitteln mit modernen physikalisch-chemischen Methoden, wobei er internationale Maßstäbe gesetzt hat. Durch seine Arbeiten im Bereich chemisch-analytischer Nachweisverfahren für den Nachweis der geografischen Herkunft von Lebensmitteln gilt er als einer der Gründungsväter der Authentizitätsforschung. Dieses wichtige Thema des Verbraucherschutzes wird im BfR und wurde auch bereits in den Vorgängerinstitutionen des BfR mit hoher Priorität erforscht, damit Lebensmittelfälschungen aufgedeckt werden können.

Wittkowski sorgte unter anderem dafür, dass im Bereich des Weines die Kernspinresonanzspektroskopie in die Lebensmittelanalytik eingeführt wurde. Damit wurden die Grundlagen heutiger Methoden und analytischen Strategien für die Bekämpfung des Lebensmittelbetruges gelegt.

Als erster und bislang einziger Lebensmittelchemiker leitete er von 2003 bis 2006 als Präsident und von 2006 bis 2009 als Vizepräsident die weltweite zwischenstaatliche Organisation „Internationale Organisation für Rebe und Wein“ (OIV) und trug maßgeblich dazu bei, international verbindliche Standards des Weinbaus und der Erzeugung, der Produktsicherheit und –bezeichnung sowie des Weinmarketings festzulegen. In der OIV sind 44 weinbautreibende Staaten, aber auch Verbraucherländer zusammengeschlossen. Für seine Leistungen wurde er national und international bereits mehrfach ausgezeichnet.

Seine Forschungsleistungen Ende der 80’er Jahre im Bereich der Dioxinanalytik schufen die Grundlage einer heute routinemäßigen Überwachung dieser Kontaminanten und waren Basis des diesbezüglichen kontinuierlichen Monitorings.

Im Zentrum der Authentizitätsforschung am BfR stehen heute neue nicht-zielgerichtete Verfahren für den Nachweis von Lebensmittelverfälschungen und der Herkunft von Lebensmitteln. Nicht-zielgerichtet heißt, dass nicht auf eine bestimmte Verfälschung geprüft wird, sondern auf Abweichungen von der Normalbeschaffenheit, die mit entsprechenden Datenbanken authentischer Proben verglichen werden. Die analytische Überprüfung der Produktidentität und der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln ist ein fundamentaler Aspekt im Rahmen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und gewinnt durch die Intensivierung des globalen Handels zunehmende Bedeutung.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

In diesem Jahr feiert das BfR sein 15-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hat das BfR eine Jubiläumsbroschüre herausgegeben, die unter http://www.bfr.bund.de/de/publikation/broschueren-660.html kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden kann.

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