BfR Jahresbericht 2012 - page 60

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BfR-Jahresbericht 2012 |
| BfR Annual Report 2012
das Verfahren der Stoffbewertung unter REACH. Die deut-
schen Bewertungsbehörden hatten fünf Chemikalien dafür
ausgewählt (s. Tabelle). Das BfR bewertete die von den Stof-
fen ausgehenden Gesundheitsgefahren und die Risiken für
Verbraucher.
Chemikalien, für die Deutschland im Jahr 2012 eine Stoffbe-
wertung durchführte
Substanz
Identifikations-
nummer
(CAS-Nr.)
Vorkommen und
Verwendung
(u. a.)
Bisphenol A 80-05-7
Polycarbonat,
Epoxidharze,
Thermopapier
(z. B. für Kassenzettel)
Polyhaloalkene
(Tetrafluor-
propen)
754-12-1
PKW-Klimaanlagen
N-1-Naph-
thylanilin
90-30-2
Gummiprodukte,
Schmierstoffe
n-Hexan
110-54-3
Lösungsmittel
Diethanolamin 111-42-2
Kühlschmierstoffe,
Zement, Holzschutz,
Wasch- und
Reinigungsmittel
Das BfR prüfte für diese Stoffe die von den Registranten
(Hersteller und Importeure) eingereichten Registrierungs-
unterlagen und Risikobewertungen sowie verfügbare wis-
senschaftliche Veröffentlichungen. Diese Prüfungen um-
fassten eine Bewertung der vorgelegten und verfügbaren
Daten zu toxischen Eigenschaften sowie Angaben zur Ab-
schätzung der Verbraucherexposition und den ermittelten
Risiken für Verbraucher. Nach Ansicht des BfR erfüllte kei-
ner der geprüften Stoffe ausreichend die Informationsan-
forderungen, die REACH an die Registranten stellt. Daher
formulierte das BfR für alle fünf bewerteten Chemikalien
Nachforderungen: Sie reichen von
In-vitro
-Studien über die
Beschreibung zusätzlicher Expositionsszenarien bis zu um-
fangreichen reproduktionstoxikologischen Studien.
Die Bewertungen des BfR wurden zusammen mit denen der
anderen deutschen Bewertungsstellen als sogenannte Ent-
scheidungsentwürfe von der Bundesstelle für Chemikalien
an die ECHA übermittelt. Dort werden die Entwürfe im Jahr
2013 zwischen der ECHA und den Mitgliedstaaten abge-
stimmt und die fertiggestellten Unterlagen den betroffenen
Registranten zugestellt. Wenn die Registranten die erfor-
derlichen Informationen nachgereicht haben, werden die
Stoffbewertungen abgeschlossen. Unter Berücksichtigung
der nachgeforderten Informationen wird geprüft, ob weitere
Maßnahmen zur Risikominderung notwendig sind.
Eichenprozessionsspinner: Eine Heraus-
forderung für den Gesundheitsschutz?
Der Eichenprozessionsspinner ist eine wärmeliebende
Schmetterlingsart, die sich witterungsbedingt weiter in
Deutschland ausbreitet. Seine Raupen schädigen nicht nur
befallene Eichenbäume in Wäldern oder im urbanen Grün
von Parks oder Alleen. Bei Menschen, die mit den Brenn-
haaren des Eichenprozessionsspinners in Kontakt kommen,
können diese zu Hautirritationen, Augenreizungen, Atembe-
schwerden bis hin zu allergischen Reaktionen führen.
Der Befall von Bäumen auf Flächen, die von der Allgemein-
heit genutzt werden, wie Schulhöfe, Spielplätze oder Rad-
wege, wirkt sich immer gravierender aus. Zwar sind bei
geringem bis schwachem Befall zunächst keine Bekämp-
fungsmaßnahmen zum Schutz der Bäume erforderlich. Al-
lerdings können dann bereits nichttolerierbare gesundheit-
liche Gefährdungen für den Menschen bestehen, die eine
Bekämpfung zwingend erfordern. Aktuelle Erhebungen bei
Chemicals, Germany assessed in substance evaluation in 2012
Substance
Identification
Number (CAS No.)
Occurrence and Use
(non-exclusive)
Bisphenol A
80-05-7
Polycarbonates, epoxy
resins, thermal paper
(e.g. for cash register slips)
Polyhaloalkene
(tetrafluoro-
propene)
754-12-1
Automobile air conditioners
N-1-Naphthylanilin 90-30-2
Rubber products,
lubricants
n-Hexane
110-54-3
Solvents
Diethanolamine
111-42-2
Cooling lubricants, cement,
wood protection, washing
and cleaning agents
The BfR examined the registration dossiers for these substances
along with the risk assessments submitted by the registrants (manu-
facturers and importers) and available scientific publications. These
examinations comprised an assessment of the available data pre-
sented on toxic properties as well as estimations of consumer expo-
sure and calculations of the risks for consumers. In the view of the
BfR, none of the evaluated substances sufficiently met the informa-
tion requirements the registrants have to fulfil under REACH. There-
fore, the BfR requested additional information for all five chemicals
ranging from
in-vitro
-studies and the description of additional ex-
posure scenarios to comprehensive reproductive toxicity studies.
The evaluation results of the BfR along with those of the other Ger-
man assessment bodies were submitted to ECHA by the Federal
Office for Chemicals as so-called draft decisions. In 2013 ECHA
and the Member States will seek agreement on these draft deci-
sions before the completed documentation is handed over to the
affected registrants. The substance evaluation process will be con-
cluded once registrants have submitted the required information. Fi-
nally, the necessity of further risk reduction measures is considered
taking into account the newly provided information.
Oak Processionary Moths: A challenge for health protection?
The oak processionary moth is a heat-loving species which is contin-
uing to multiply in Germany due to weather conditions. Its caterpillars
not only damage infested oak tress in forests and urban greenways
in parks and avenues, people who come into contact with the stinging
hairs of the oak processionary moth can suffer skin and eye irrita-
tions, respiratory problems or even allergic reactions.
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