BfR | Jahresbericht 2013
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Forschung
Das BfR betreibt anwendungsnahe und zielgerichtete For-
schung, mit deren Hilfe das Institut wissenschaftliche Un-
tersuchungen und Bewertungen entsprechend seinem
gesetzlichen Auftrag durchführen kann. In der Planung,
Ausgestaltung und Durchführung aller Forschungsaktivi-
täten ist das BfR unabhängig. Das BfR sichert und för-
dert so den wissenschaftlichen Sachverstand für eine von
wirtschaftlichen Interessen unabhängige, international an-
erkannte Kompetenz in der Risikobewertung und Risiko-
kommunikation. Die Erarbeitung neuer Daten, Methoden
und Verfahren dient dazu, Wissenslücken auf dem Gebiet
der Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln, Chemika-
lien, Bedarfsgegenständen sowie der Risikokommunikati-
on und Risikowahrnehmung zu schließen. Die Ergebnisse
aller Forschungsaktivitäten fließen unmittelbar in die Risi-
kobewertungen und Stellungnahmen des BfR ein und die-
nen der wissenschaftlichen Beratung der drei Aufsicht füh-
renden Ministerien: dem Bundesministerium für Ernährung
und Landwirtschaft, dem Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und dem Bundes-
ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Seine Forschungsschwerpunkte schreibt das BfR alle
zwei Jahre in Form eines Forschungsprogramms fest.
Für dessen Umsetzung betreibt das BfR zum einen inter-
ne Forschungsförderung, zum anderen wirbt es öffent-
liche Drittmittel ein. Wichtigstes Instrument der internen
Forschungsförderung sind dabei die Sonderforschungs-
projekte, die einem jährlichen Antrags- und Begut-
achtungsverfahren unterliegen. Pro Jahr werden etwa
60 Projekte mit Mitteln für Verbrauch und teilweise für Per-
sonal gefördert. Zusätzlich stehen dem BfR Mittel zur Ver-
gabe an Dritte zur Verfügung. Auf diesem Weg schreibt
das BfR regelmäßig Forschungsprojekte zur Entwicklung
und Validierung von Alternativmethoden zum Tierversuch
sowie Projekte im Bereich der Risikoforschung und Risi-
kokommunikation aus. Ergänzend zu den internen For-
schungsaktivitäten sind die nationalen und internationa-
len Drittmittelprojekte zu sehen. 2013 hat das BfR unter
anderem Mittel für neue Projekte zur Sicherheit von Nano-
materialien sowie im Bereich Antibiotikaresistenzen, inno-
vative Toxikologie und Sicherheit von Warenketten einge-
worben. Die Mittel für die Forschungsaktivitäten hat das
BfR in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert,
was die besondere Bedeutung der Forschung für seine
Arbeit verdeutlicht.
Erste Bilanz der Forschungsstrategie
Nanotechnologie
Um die mit Nanomaterialien verbundenen offenen
Fragen beantworten und ihre Chancen und Risiken
gegeneinander abwägen zu können, hat das BfR
gemeinsam mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin und dem Umweltbundesamt im
Jahr 2007 eine Forschungsstrategie erarbeitet. Im
Jahr 2013 haben die drei Institutionen sowie die Phy-
sikalisch-technische Bundesanstalt und die Bundes-
anstalt für Materialforschung und -prüfung eine erste
Bilanz vorgelegt, die den Stand und die wesentlichen
Ergebnisse von mehr als 80 Forschungsprojekten
zu dieser Thematik beschreibt. Erfolge sind unter an-
derem bei der Entwicklung von Mess- und Testver-
fahren, der Ermittlung von Belastungen für Mensch
und Umwelt sowie bei der Bewertung von Risiken zu
sehen. Darüber hinaus listet die Bilanz Schwerpunk-
te und Fragestellungen für die zukünftige Ausrichtung
der Sicherheitsforschung des Bundes im Themen-
bereich Nanotechnologie auf.
Das BfR hat den gesetzlichen Auftrag, Forschung zu be-
treiben, soweit diese in Bezug zu seinen Tätigkeiten steht.
Neben seiner gesetzlichen Aufgabe, gesundheitliche
Risiken für Verbraucher zu beurteilen und zu kom-
munizieren, betreibt das BfR eigene experimentelle
und nichtexperimentelle Forschung:
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im Rahmen der Referenzlabortätigkeit mit dem
Ziel, neue Nachweismethoden zu entwickeln
und zu etablieren
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zur Risikobewertung im Rahmen der biologischen
und chemischen Sicherheit von Lebensmitteln
und Futtermitteln, Chemikalien und verbraucher-
nahen Produkten
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zur Risikokommunikation und Risikowahrnehmung
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zu Ergänzungs- und Ersatzmethoden für Tier-
versuche