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Vorwort
gramms im Jahr 2014 wird das BfR neue Wege einschlagen. Neben
der inhaltlich wissenschaftlichen Betreuung wird durch tangierende
Maßnahmen beispielsweise die Entwicklung von Soft Skills gefördert.
Das Jahr 2013 diente auch dazu, die Weichen zu stellen, um zukunfts-
weisende Großprojekte vorzubereiten, die die Arbeit des Hauses in
den nächsten Jahren prägen werden und von herausragender Bedeu-
tung für die Risikobewertung sind. Beispielhaft ist der geplante Aufbau
eines zentralen Melderegisters für Vergiftungsfälle zum Nationalen
Monitoring von Vergiftungen zu nennen. Das Vergiftungsgeschehen
hat in einer Lebensumwelt voller realer und empfundener Risiken eine
herausragende Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, für die Risi-
kobewertung in gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren sowie für die
Früherkennung, Vorbeugung und Kommunikation gesundheitlicher
Risiken. Ein nationales Vergiftungsregister ermöglicht zudem eine
Früherkennung und realistische Einschätzung von toxikologischen Ge-
sundheitsbeeinträchtigungen und schafft damit, insbesondere auch
in Krisenfällen, eine stetige Grundlage für evidenzbasierte Risikoab-
schätzungen. Durch eine systematische und harmonisierte Erfassung
der Verdachts- und Vergiftungsfälle in den Giftinformationszentren
und im BfR sowie einer zentralen Zusammenführung und Bewertung
solcher Daten sollen die Früherkennung und die gesundheitliche Be-
wertung von Vergiftungen durch das BfR substanziell verbessert und
ein Nutzen für Behörden des Bundes und der Länder, der Wirtschafts-
beteiligten und der Giftinformationszentren generiert werden.
Weiterhin bereitet das BfR die Durchführung einer nationalen „Total
Diet“-Studie in Deutschland vor, um wichtige Datenlücken zum Vor-
kommen von Stoffen in Lebensmitteln zu schließen. Dabei orientiert
sich das BfR an den Vorgaben der Europäischen Behörde für Lebens-
mittelsicherheit EFSA, der Weltgesundheitsorganisation WHO und der
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
FAO und steht im engen Austausch mit der französischen Schwes-
terbehörde ANSES. Gemeinsam mit Ergebnissen aus Verzehrsstudien
ermöglichen die Daten der „Total Diet“-Studie für einige Stoffe wie zum
Beispiel Zusatzstoffe und Prozesskontaminanten erstmalig, Aufnah-
meschätzungen über alle relevanten Lebensmittel zu berechnen. Für
eine Vielzahl anderer Stoffe wie zum Beispiel Dioxine oder Schwer-
metalle könnten Unsicherheiten in bestehenden Aufnahmeschätzun-
gen reduziert und die Risikobewertungen des BfR verbessert werden.
Dieses umfangreiche Projekt genießt am BfR hohe Priorität. Mit ersten
Ergebnissen ist im Jahr 2019 zu rechnen.
Dieser Jahresbericht wird Ihnen auf den folgenden Seiten einen Ein-
blick in die vielfältigen Themen geben, die das BfR im Jahr 2013 be-
schäftigt haben. Allerdings kann dies immer nur ein Ausschnitt sein.
Wir verweisen Sie daher auf unsere Website, auf der zeitnah, verständ-
lich und transparent Antworten zu aktuellen Themen bereitstehen.
Prof. Dr. Reiner Wittkowski,
Vizepräsident
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Weichen stellen für
zukunftsweisende
Großprojekte
Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel,
Präsident