BfR | Jahresbericht 2013
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Risiken auf einem Blick: Das BfR-Risikoprofil
Für die persönliche Gesundheitsvorsorge erwarten Ver-
braucher verständliche Informationen und Handlungs-
empfehlungen für den Alltag. Zu diesem Zweck veröffent-
licht das BfR in seinen wissenschaftlichen Stellungnahmen
seit April 2013 ein sogenanntes Risikoprofil. Dies ist ein
grafisches Verfahren, das die Risikocharakterisierung, die
Qualität der Datenlage sowie Handlungsoptionen auf ei-
nen Blick erkennen lässt. Die Leser einer Stellungnahme
können somit den Sachverhalt und die zentralen Merkma-
le des in der Stellungnahme bewerteten Risikos schnell
erkennen.
Das BfR-Risikoprofil ist als Tabelle aufgebaut, die die
folgenden fünf Merkmale beinhaltet. Die jeweils gültigen
Ausprägungen der Risikomerkmale sind grafisch hervor-
gehoben:
>
betroffene Personengruppen
>
Wahrscheinlichkeit einer gesundheitlichen Beein-
trächtigung bei Exposition
>
Schwere einer gesundheitlichen Beeinträchtigung bei
Exposition
>
Aussagekraft der vorliegenden Daten
>
Möglichkeiten für Verbraucher, das Risiko zu kontrol-
lieren – beispielsweise durch Verzicht oder sorgsa-
men Umgang
Vor allem das Merkmal „Kontrollierbarkeit“ spielt bei der
Wahrnehmung von Risiken eine wichtige Rolle. So neh-
men Verbraucher beispielsweise Risiken oftmals als be-
deutsamer wahr, wenn keine individuellen Kontrollmög-
lichkeiten darüber bestehen.
Bei der Entwicklung des BfR-Risikoprofils wurde be-
wusst darauf verzichtet, Risikoinformationen ausschließ-
lich über quantitative Werte anzugeben. Insbesondere
quantitative Angaben zur Eintrittswahrscheinlichkeit ei-
nes gesundheitlichen Schadens haben für Laien nur eine
begrenzte Aussagekraft und führen häufig zu Fehlein-
schätzungen.
Darstellung des BfR-Risikoprofils am Beispiel einer Stellungnahme zu Perchlorat
in Lebensmitteln