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Ein weiterer wichtiger Forschungsbereich ist die Authentizitätsprüfung
von Gewürzen und Trockenkräutern mit dem Schwerpunkt des Nach-
weises von Zusätzen zur Streckung oder Vortäuschung einer besseren
Qualität. Beim klassischen Nachweis von Verfälschungen besteht die
Schwierigkeit darin, dass üblicherweise nur das gefunden werden kann,
was auch gesucht wird. Ein Gewürz kann also auf verschiedene, bereits
bekannte Verfälschungen (zum Beispiel den Zusatz von fremdem Pflan-
zenmaterial, Stärke oder Sand) näher geprüft werden. Unbekannte Zu-
sätze können dabei jedoch übersehen werden. Ziel der Forschung war
es daher, sogenannte nicht zielgerichtete Verfahren zu entwickeln, die
es ermöglichen, bisher nicht bekannte Verfälschungen wie unerwartete
Zusätze aufzudecken. In einem nicht zielgerichteten Verfahren werden
durch die Kombination von Spektroskopie und multivariater Datenana-
lyse die spektroskopischen Charakteristika der Inhaltsstoffe einer Pro-
be – also ihr physiko-chemischer Fingerabdruck – beschrieben. Durch
die Erfassung der natürlichen Variation anhand der Untersuchung von
unverfälschten authentischen Proben wird eine Referenzdatenbank auf-
gebaut, gegen die eine neue Probe geprüft wird. Durch den Vergleich
mit dem authentischen Spektrum ist die Identifizierung vielfältiger Ab-
weichungen vom erwarteten Erzeugnis wie beispielsweise von Produk-
ten, die unabsichtliche oder vorsätzliche Verfälschungen beinhalten,
möglich.
Das Projekt endet im Juni 2016 mit einem internationalen Symposium
am BfR, bei dem den Stakeholdern die wichtigsten Projektergebnisse
vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden. Die Forschungsergebnis-
se wurden und werden zudem in international renommierten Fachzeit-
schriften sowie einer Sonderausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift
„Food Control“ veröffentlicht. Die durch SPICED entstandenen und ver-
tieften Kooperationen mit den Partnern verschiedener Institutionen wer-
den auch für nachfolgende Zusammenarbeiten genutzt.
>>
Das Projekt SPICED hat zum Ziel, die Sicherheit von
Gewürzen inklusive Trockenkräutern gegenüber biologischen
und chemischen Verunreinigungen entlang der gesamten
Lebensmittelkette zu verbessern.
SPICED – „Securing the spices
and herbs commodity chains
in Europe against deliberate,
accidental or natural biological
and chemical contamination“
Laufzeit:
3 Jahre (1. Juli 2013 – 30. Juni 2016)
Gesamtbudget:
ca. 4,6 Mio. €
Fördervolumen:
ca. 3,5 Mio. €
Koordiniert durch:
Abteilung Biologische Sicherheit (BfR)
Förderung durch die Europäische Union
im 7. Forschungsrahmenprogramm
(Förderkennzeichen: FP7-SEC-2012 –
312631)
Schwerpunktthemen 2015
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Authentizitätsprüfung
i
Ausführliche Informationen zum
SPICED-Projekt unter:
www.spiced.eu