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Enterobacter
Bakterien der Gattung Enterobacter gehören zur normalen Darmflora. Sie kommen darüber hinaus aber in fast allen Lebensräumen vor. Die Keime sind überall verbreitet und wurden in Stuhl- bzw. Kotproben von Mensch und Tier, in Pflanzen, in Wasser, in Insekten und in Lebensmitteln, z.B. Milchprodukten, festgestellt.
Einige Spezies der Enterobacter, z.B. Enterobacter aerogenes, Enterobacter cloacae, früher Enterobacter agglomerans (jetzt: der eigenen Gattung angehörend Pantoea agglomerans), Enterobacter gergoviae und früher Enterobacter sakazakii (jetzt: Chronobacter spp.), können beim Menschen Infektionen auslösen. Die Keime sind fakultativ pathogen, d.h. sie müssen nicht in jedem Fall eine Krankheit hervorrufen. Besonders gefährdet sind jedoch Personen, deren Immunsystem geschwächt ist, die an einer ernsten Vorerkrankung leiden, chirurgisch behandelt wurden oder einem anderen empfindlichen Personenkreis angehören.
Ursache von Krankenhausinfektionen
Enterobacter Spezies wurden während der letzten Jahre als eine der bedeutsamsten Ursachen für Krankenhausinfektionen (nosokomiale Infektionen) identifiziert. Einzelne Krankheitsausbrüche konnten auf kontaminierte intravenöse Flüssigkeiten, auf Blutprodukte, destilliertes Wasser, kontaminierte Endoskope, Stethoskope und Hände von Pflegepersonal zurückgeführt werden. Am häufigsten wurden als Ursache die Spezies Enterobacter aerogenes und Enterobacter cloacae festgestellt.
Enterobacter können eine breite Palette an Erkrankungen auslösen. Infektionen mit diesen Keimen haben u.a. zu Blutvergiftungen (Septikämien), Entzündungen der unteren Atemwege, Entzündungen von Haut und Gewebe (Parenchymen) von Organen, zu Harnwegsinfektionen, zur Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) oder zu Augenentzündungen geführt.
Merkmale
Die Bakterien der Gattung Enterobacter gehören der Familie der Enterobacteriaceae an. Es handelt sich um eine Gruppe von gramnegativen, fakultativ anaeroben, stäbchenförmigen Bakterien.
Stellungnahmen
(1)Datum | Titel | Größe |
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13.05.2002 Stellungnahme des BgVV;
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Enterobacter sakazakii in Säuglingsnahrung |
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