Sie befinden sich hier:
Entwicklung eines Frühwarn- und Informationssystems für das Auftreten von Vibrionen in Küstenbadegewässern
05/2017-10/2018
Das Drittmittelprojekt wird im Rahmen der BfR-Forschung zur Expositionsabschätzung und Bewertung biologischer Risiken durchgeführt.
Förderkennzeichen des BMUB: 3716622030
Beschreibung des Projektes:
Im Rahmen dieses Vorhabens unter Leitung der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Koblenz, sollen das Vorkommen und die Verbreitung von Vibrio vulnificus und anderer für den Menschen pathogener Vibrionen in Badegewässern in Abhängigkeit von der Temperatur, dem Zooplankton und der Salinität untersucht werden. Es wird ein Messprogramm durchgeführt, das zeitlich und räumlich an das Auftreten humanpathogener Vibrionen angepasst ist. Dabei werden insbesondere Erkenntnisse aus dem Projekt „Klimabedingte Änderungen der Gewässerhygiene und Auswirkungen auf das Baggergutmanagement in den Küstengewässern“, welches im Rahmen des BMVI-Forschungsprogramms KLIWAS („Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserstraßen und Schifffahrt in Deutschland. Entwicklung von Anpassungsoptionen“) von 2009-2013 durchgeführt wurde, berücksichtigt. Es werden sowohl Wasserproben als auch Proben von Kleinlebewesen, die als Reservoir für Vibrionen dienen können, untersucht. Für den Nachweis der Vibrionen werden neben klassischen kulturellen Verfahren auch kultivierungsunabhängige Verfahren wie PMA-qPCR und MALDI-TOF eingesetzt. Darüber hinaus werden mittels PCR Pathogenitätsfaktoren von Vibrio vulnificus untersucht, um dessen epidemiologische Relevanz zu klären. Weitere Umweltparameter wie Temperatur und Salinität werden erfasst, um einen funktionalen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Vibrionen in Badegewässern und diesen Umweltparametern näher zu charakterisieren. Aus den Ergebnissen dieser Messungen und unter Berücksichtigung bisheriger Erfahrungen, eigener Erkenntnisse und Literaturdaten soll ein Frühwarnsystem für das Auftreten von Vibrionen, insbesondere Vibrio vulnificus, in Küsten- und Übergangsbadegewässern aufgebaut und experimentell überprüft werden. Außerdem soll ein deutschlandweites Informationssystem für Ärzte entwickelt werden, das in heißen Sommern auf das Problem möglicher Vibrioneninfektionen und notwendige Maßnahmen hinweist.
Teilprojekt des BfR: Das BfR untersucht im Rahmen der Aufgaben des „Nationalen Referenzlabors für die Überwachung mikrobiologischer Kontaminationen von zweischaligen Weichtieren“ potentiell pathogene Vibrionen. Im Rahmen des DM-Projektes führt das BfR die Diagnostik der Umweltisolate durch.
Projektpartner:
- Bundesanstalt für Gewässerkunde (Koordination)