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Gesundheitliche Bewertung von Spielzeug

Jeden Tag gehen unzählige Beißringe, Puppen, Spielzeugautos, Puzzleteile und Bälle durch Kinderhände und -münder. Das BfR bewertet Risiken von Inhaltsstoffen, um die Gesundheit von Kindern besser zu schützen.

Wo liegen die Gefahren?

Beim Spielen können Kinder über das Spielzeug mit verschiedenen chemischen Substanzen in Berührung kommen. Stoffe aus Spielzeugen können bei Hautkontakt und vor allem auch beim In-den-Mund-Nehmen freigesetzt und von den Kindern aufgenommen werden. Kinder können darüber hinaus auch kleinere Mengen von Spielzeugmaterial, etwa Lack, abknabbern und verschlucken. Bei Stoffen, die in die Umgebungsluft übergehen, kann auch das Einatmen zu einer Aufnahme führen.

Möglicherweise vorkommende Stoffe mit gefährlichen Eigenschaften können beispielsweise Schwermetalle wie das entwicklungstoxisch wirkende Blei und das nierentoxisch wirkende Cadmium in Farben von Spielzeugen sein. Ein anderes Beispiel sind N-Nitrosamine, die krebserregend sind und in Luftballons enthalten sein können.

Allerdings folgt aus dem Vorkommen eines Stoffs in einem Spielzeug nicht zwangsläufig, dass ein gesundheitliches Risiko besteht. Entscheidend ist in den meisten Fällen vielmehr, ob sich der Stoff aus dem Spielzeug löst und in den Körper gelangen kann. Auch ist die Menge eines Stoffes, die aus einem Spielzeug aufgenommen werden kann, unter Beachtung möglicher weiterer Aufnahmequellen, entscheidend. Deshalb dürfen Substanzen, die in Spielzeug enthalten sind, nur in gesundheitlich unbedenklichen Mengen freigesetzt werden.

Was macht das BfR?

Das BfR bewertet gesundheitliche Risiken, die von chemischen Stoffen in Spielzeugen ausgehen können. Dabei wird es vom Ausschuss für Spielzeug der BfR-Kommission für Bedarfsgegenstände unterstützt. In diesem Ausschuss arbeiten nationale Expertinnen und Experten von Untersuchungsämtern, Prüflaboren und der Industrie zusammen, um das BfR zu beraten.

Das BfR hat bereits eine Reihe von Stoffen in Spielzeug gesundheitlich bewertet. Dazu gehören unter anderem

Das BfR berät das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) wissenschaftlich bei der Entwicklung von Vorgaben für die Spielzeug-Richtlinie der EU. Dabei unterstützt es die Etablierung von gesundheitsbasierten Grenzwerten für Stoffe in Spielzeug auf EU-Ebene.

Rechtliche Grundlagen

Allgemeine gesetzliche Vorgaben für Spielzeug sind in Deutschland im Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) und im Gesetz über die Bereitstellung von Produkten auf dem Markt (Produktsicherheitsgesetz - ProdSG) festgelegt. Spezifische Vorgaben enthält die Zweite Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug - 2. ProdSV), mit der die EU-Spielzeugrichtlinie 2009/48/EG in nationales Recht umgesetzt wird; diese Richtlinie enthält neben allgemeinen Sicherheitsanforderungen auch spezifische Anforderungen, beispielsweise in Bezug auf chemische Eigenschaften.

Die Vorgaben der EU-Spielzeugrichtlinie werden in Europäischen Normen (Normenreihe EN 71) konkretisiert, die teilweise weitergehende Vorgaben an die chemische Zusammensetzung von bestimmten Spielzeugen enthalten. Außerdem sind in den Normen Analysenmethoden beschrieben, die zur Überprüfung der Grenzwerte eingesetzt werden können.

Stoffspezifische Vorgaben, die für Spielzeug Relevanz haben, finden sich auch in der unmittelbar geltenden REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 und der POP-Verordnung (EU) Nr. 2019/1021, sowie in der nationalen Bedarfsgegenständeverordnung (BedGgstV). Speziell für elektronisches Spielzeug enthält zusätzlich die Richtlinie 2011/65/EU zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS-RL), die in Deutschland durch die Elektro- und Elektronikgeräte-Stoff-Verordnung national umgesetzt ist, weitere Vorgaben. Dabei überschneidet sich ein Teil der regulatorischen Bestimmungen.

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Stellungnahmen

 (22)
Datum Titel Größe
24.07.2023
Stellungnahme Nr. 034/2023 des BfR
Anilin in Fingermalfarben: Gesundheitliche Beeinträchtigungen für Kinder sind nach derzeitigem Stand des Wissens nicht zu erwarten 522.2 KB
PDF-Datei
16.06.2022
Stellungnahme Nr. 013/2022 des BfR
Bor in Wabbelmassen wie Spielschleim und Hüpfknete - Gesundheitliche Beeinträchtigungen für Kinder sind nicht zu erwarten 968.8 KB
PDF-Datei
10.08.2012
Aktualisierte Stellungnahme Nr. 034/2012 des BfR
Gesundheitliche Risiken durch Schwermetalle aus Spielzeug 164.7 KB
PDF-Datei
11.04.2012
Aktualisierte Stellungnahme Nr. 010/2012 des BfR
Kontaktallergene in Spielzeug: Gesundheitliche Bewertung von Nickel und Duftstoffen 173.5 KB
PDF-Datei
28.06.2011
Stellungnahme Nr. 004/2012 des BfR
DPHP in Spielzeug nachgewiesen: BfR bewertet Risiko des Weichmachers 100.7 KB
PDF-Datei
17.01.2011
Stellungnahme Nr. 005/2012 des BfR
Spielzeug aus Natur- und Synthesekautschuk für Kinder unter drei Jahren: Freisetzung von N-Nitrosaminen sollte so gering wie möglich sein 129.5 KB
PDF-Datei
26.07.2010
Stellungnahme Nr. 032/2010 des BfR
Krebserzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Verbraucherprodukten sollen EU-weit reguliert werden - Risikobewertung des BfR im Rahmen eines Beschränkungsvorschlages unter REACH 614.9 KB
PDF-Datei
21.12.2009
Aktualisierte Stellungnahme Nr. 051/2009 des BfR
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Spielzeug 134.9 KB
PDF-Datei
18.08.2009
Stellungnahme Nr. 038/2009 des BfR
Grenzwerte für Phenol in Lebensmittelbedarfsgegenständen und Spielzeug sollten aktualisiert werden 46.8 KB
PDF-Datei
01.06.2009
Stellungnahme Nr. 048/2009 des BfR
Blei und Cadmium gehören nicht in Spielzeug 123.1 KB
PDF-Datei
18.11.2008
Aktualisierte gemeinsame Stellungnahme Nr. 032/2008 des UBA und des BfR
BfR und UBA empfehlen, den Einsatz von Organozinnverbindungen in Verbraucherprodukten weiter zu begrenzen 89.1 KB
PDF-Datei
13.11.2007
Stellungnahme Nr. 005/2008 des BfR
BfR schlägt die Überprüfung des Grenzwertes der DIN-Norm für die Formaldehydausgasung aus Holzspielzeug vor 61.1 KB
PDF-Datei
02.02.2005
Stellungnahme Nr. 020/2005 des BfR
BfR empfiehlt Warnhinweis für Spielzeug aus Weich-PVC 46.5 KB
PDF-Datei
29.10.2004
Stellungnahme des BfR
Daten zur Schadstoff-Belastung von Scoubidou-Bändern 45.4 KB
PDF-Datei
13.09.2004
Aktualisierte Stellungnahme des BfR
Gesundheitsschädliche Stoffe in Scoubidou-Bändern 88.8 KB
PDF-Datei
26.03.2004
Ergänzende Stellungnahme des BfR
Bewertung von Nitrosaminen in Luftballons 13.2 KB
PDF-Datei
04.12.2003
Stellungnahme des BfR
Nitrosamine in Luftballons 122.2 KB
PDF-Datei
31.01.2003
Aktualisierte Stellungnahme Nr. 030/2007 des BfR
Migration von toxikologisch relevanten Stoffen aus Spielzeug 105.1 KB
PDF-Datei
23.01.2003
Stellungnahme des BfR;
Gesundheitliche Bewertung von PVC-Planschbecken 30.3 KB
PDF-Datei
11.04.2002
Stellungnahme;
Risikobewertung von N-Nitrosaminen in Luftballons 57.0 KB
PDF-Datei
25.02.2002
Stellungnahme;
Gesundheitliche Bewertung von Isophoron in Babybüchern 41.2 KB
PDF-Datei
01.02.1995
Stellungnahme des BgVV
Borsäuregehalt in "Slimys" zu hoch 26.8 KB
PDF-Datei

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Information

 (1)
Datum Titel Größe
29.06.2010
Information Nr. 028/2010 des BfR
Schutzniveau der Verbraucherinnen und Verbraucher vor krebserzeugenden Stoffen soll erhöht werden 31.7 KB
PDF-Datei

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Hintergrundinformation

 (1)
Datum Titel Größe
23.05.2014
Hintergrundinformation Nr. 018/2014 des BfR
Vergleich der Ableitung der Bioverfügbarkeits- und der Migrationsgrenzwerte für einige Metalle nach der alten und der neuen europäischen Spielzeugrichtlinie 234.4 KB
PDF-Datei

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Infografiken

 (1)
Datum Titel Größe

Infografik
Metallaufnahme über Spielzeug: Regulation in der EU (Stand 2014) 582.6 KB
PDF-Datei

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Presseinformationen

 (11)
Datum Titel Schlagworte
16.06.2022
23/2022
Niedriges gesundheitliches Risiko durch Borverbindungen in Spielschleim und Hüpfknete Bedarfsgegenstände, Produktsicherheit, Spielzeug
16.02.2022
06/2022
Stagnation bei Anpassung der PAK-Höchstgehalte für das GS-Prüfzeichen an den Stand der Technik Bedarfsgegenstände, Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
09.08.2019
29/2019
PAK-Gehalte in Verbraucherprodukten sollten so gering wie möglich sein Bedarfsgegenstände, Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
28.01.2014
04/2014
BfR-Empfehlung führt europaweit zur Beschränkung krebserzeugender PAK in Verbraucherprodukten Bedarfsgegenstände, Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
12.11.2013
30/2013
Hohe Nickelfreisetzung aus Metallbausätzen kann Allergien auslösen Allergie, Nickel, Spielzeug
21.10.2009
25/2009
Knicklichter sind nichts für kleine Kinder Knicklichter, Spielzeug, Vergiftungen
29.12.2008
29/2008
Neue EU-Spielzeugrichtlinie schützt die Gesundheit von Kindern nicht ausreichend Bedarfsgegenstände, Nickel, Spielzeug
10.03.2008
05/2008
Verbrauchernahe Produkte - Sicherheit trotz Vielfalt Bedarfsgegenstände, Kosmetika, Produktsicherheit, Spielzeug
19.04.2005
11/2005
Hüpfknete enthält hohe Mengen an Borsäure Bedarfsgegenstände, Bor, Spielzeug, Vergiftungen
28.09.2004
12/2004
Vorsicht beim Umgang mit Scoubidou-Bändern Cadmium, Diethylhexylphthalat (DEHP), Lösemittel, Scoubidou, Spielzeug, Weichmacher
12.12.1997
30/1997
Weichmacher in Spielzeug für Kleinkinder deutlich minimieren oder alternative Materialien einsetzen! Kunststoff, Phthalate, Spielzeug, Weichmacher

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