Sie befinden sich hier:

Konsiliarlabor für Leptospiren

Die Leptospirose ist eine Zoonose mit weltweiter Bedeutung, die durch die Infektion mit Bakterien der Gattung Leptospira spp. verursacht wird. Entscheidend für die Verbreitung der Leptospirose sind vor allem Nagetiere, aber auch Haus- und Nutztiere, wie z.B. Hund, Schwein und Rind. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel durch den direkten oder indirekten Kontakt (kontaminiertes Wasser, Schlamm) mit dem Urin erkrankter Tiere, die den Erreger in hoher Anzahl ausscheiden können, auch ohne dabei selbst erkrankt zu sein.

Im letzten Jahrzehnt wurden in Deutschland pro Jahr zwischen 20 bis über 150 humane Leptospirosefälle gemeldet. Aufgrund der häufig unspezifischen klinischen Symptomatik der Leptospirose kann man aber von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Das klinische Bild der Leptospirose ist ausgesprochen vielseitig und reicht von milden grippeähnlichen Symptomen bis hin zu fulminant verlaufenden septischen Erkrankungen, die innerhalb weniger Tage zum Tode führen können. Bestimmte Berufsgruppen, wie z.B. Kanal- und Feldarbeiter, Stallpersonal, Tierärzte und Metzger sind aufgrund des Kontakts mit dem Urin infizierter Tiere besonders gefährdet. Auch Freizeitaktivitäten wie Reisen (v.a. in die Tropen), Wassersport in Binnengewässern sowie die Heimtierhaltung gewinnen als mögliche Risiken für eine Leptospirose zunehmend an Bedeutung.

Seit 2001 besteht nach § 7 Abs. 1 des Infektionsschutzgesetzes eine Meldepflicht für eine Erkrankung beim Menschen. Nach der Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten ist die Leptospirose bei Schafen und Schweinen meldepflichtig (Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten). Derzeit sind Impfstoffe nur für Hunde und Rinder in Deutschland zugelassen. Hunde sollte man, auch zum Schutz des Menschen, regelmäßig gegen Leptospirose impfen.

Zu den Arbeitsschwerpunkten des Konsiliarlaboratoriums gehören die

  • Beratung zu Fragen der mikrobiologischen Diagnostik und Erregertypisierung
  • Direkter und indirekter Nachweis des Erregers mittels Mikroagglutinationstest (Referenzmethode), ELISA, PCR, Kultivierung
  • Erregertypisierung mittels PCR basierter Methoden und nachfolgender Sequenzierung
  • Beratung zu Anforderungen an Untersuchungsmaterial und Versandbedingungen
  • Methodenetablierung und -validierung zum Nachweis von Leptospiren
  • Forschung zum Vorkommen und der Bedeutung von Leptospiren beim Menschen und Reservoirtieren

Beratungen zu Fragen der Klinik, Epidemiologie und der Infektionsprävention der Leptospirose beim Menschen sowie zur Aufklärung möglicher Infektionshäufungen werden vom Robert Koch-Institut durchgeführt.

nach oben

Kontakt

Ansprechpartner
Dr. Martin Richter (Leiter)

Telefon
030-18412-24500

E-Mail
Martin.Richter@bfr.bund.de

 

Ansprechpartnerin
Frau Dr. Kaya Stollberg (stellv. Leitung)

Telefon
030-18412-24527

E-Mail
Kaya.Stollberg@bfr.bund.de

Cookie-Hinweis

Die BfR-Webseite verwendet nur Cookies, die notwendig sind, um die Webseite nutzerfreundlich zu gestalten. Weitere Informationen enthält unsere Datenschutzerklärung.