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BfR-Kommissionen
Fünfzehn wissenschaftliche Expertenkommissionen be-
raten das BfR zu Fragen der Sicherheit von Lebens- und
Futtermitteln, Chemikalien und Produkten sowie zur Risi-
koforschung und Risikowahrnehmung. Sie bündeln den
in Deutschland vorhandenen Sachverstand auf höchs-
tem wissenschaftlichem Niveau und stellen eine externe
Qualitätssicherung für die Bewertungsleistung des BfR
dar. Nicht nur in Krisenfällen können sie so als etabliertes
Netzwerk zurate gezogen werden.
Die rund 200 Kommissionsmitglieder sind externe, un-
abhängige Sachverständige, die die Arbeit des BfR eh-
renamtlich und beratend unterstützen. Sie kommen aus
Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen,
Behörden des Bundes und der Länder, Wirtschafts- und
Verbraucherverbänden, privaten Laboratorien und der
Industrie.
Die BfR-Kommissionen bestehen aus mindestens zehn
Mitgliedern, die aus ihren Reihen die jeweiligen Vorsit-
zenden wählen. Sie werden vom BfR durch die Übernah-
me der Geschäftsführung unterstützt. Die Sitzungsproto-
kolle, aus denen die unabhängigen wissenschaftlichen
Auffassungen und Empfehlungen der Kommissionen
hervorgehen, werden der Öffentlichkeit über die Inter-
netseite des BfR zugänglich gemacht. Ein wesentlicher
Unterschied zu den Wissenschaftlichen Gremien der Eu-
ropäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
ist, dass die BfR-Kommissionen laut Geschäftsordnung
eine ausschließlich beratende Rolle einnehmen, während
die externen Gremienmitglieder bei der EFSA selbst Gut-
achten und Stellungnahmen erarbeiten.
Im Jahr 2013 wurden durch den externen Berufungsbeirat
geeignete Sachverständige, die sich vorher in einem offe-
nen Verfahren beworben hatten, für die neue Berufungs-
periode 2014 bis 2017 ausgewählt und vom Präsidenten
des BfR mit einer Urkunde ernannt. Der Berufungsbeirat
setzt sich aus den Mitgliedern des Wissenschaftlichen
Beirats des BfR, den jeweiligen Vorsitzenden der Se-
natskommissionen zur gesundheitlichen Bewertung von
Lebensmitteln sowie für Stoffe und Ressourcen in der
Landwirtschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft
und einer Vertretung des Senats der Bundesforschungs-
institute zusammen. Mit Beginn des Jahres 2014 nahmen
die Kommissionen ihre Arbeit auf.
Weitere Kommissionen am BfR:
Qualitätsmanagement
Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement von Pro-
dukten und Abläufen sind nicht nur für die Industrie von
Bedeutung. Behörden, insbesondere wissenschaftliche
Einrichtungen wie das BfR, müssen heute ebenfalls bele-
gen, dass sie nach international anerkannten Standards
arbeiten und dies durch ein funktionierendes Qualitäts-
managementsystem, kurz QM-System, sicherstellen.
Die Anforderungen an qualitätsgesichertes Arbeiten sind
in internationalen Normen festgelegt. Die Norm DIN EN
ISO 9001:2008 beschreibt, wie Geschäftsprozesse und
Verantwortlichkeiten organisiert sein müssen, damit eine
hohe Qualität der Arbeit und der erstellten Produkte ga-
rantiert werden kann. Die Norm DIN EN ISO/IEC 17025
legt die Anforderungen an das Management von Prüf- und
Kalibrierungslaboratorien und deren technische Erforder-
nisse fest. Prüflaboratorien, die die Norm erfüllen, bewei-
sen damit, dass sie technisch kompetent und fähig sind,
fachlich begründete Ergebnisse zu erzielen. Im BfR sind
seit dem Jahr 2010 sämtliche Arbeitsbereiche – Wissen-
schaft, Bewertung, Kommunikation und Verwaltung – ge-
mäß der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.
Die wissenschaftlichen Laboratorien des BfR sind alle be-
reits seit 2003 gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.
Beide Qualitätsnachweise müssen regelmäßig erneuert
werden: die Zertifizierung alle drei Jahre, die Akkreditie-
rung alle fünf Jahre. In den Jahren dazwischen finden so-
genannte Überwachungsaudits statt. Das qualitätsgesi-
cherte Arbeiten entsprechend der DIN EN ISO 9001:2008
wurde zuletzt im Mai 2014 durch die unabhängige TÜV
Nord Cert GmbH bestätigt. Dass die wissenschaftlichen
Laboratorien die Norm DIN EN ISO/IEC 17025:2005 ein-
halten, hat die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
(DAkkS) einen Monat zuvor, im April 2014, geprüft.
Das BfR stellt sich vor
Für die qualitätsgesicherte Arbeitsweise und Ausstattung
des BfR erhält BfR-Vizepräsident Prof. Dr. Reiner Wittkowski
(l.) das Zertifikat der TÜV Nord Cert GmbH.