Fragen und Antworten zu Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus) - Auf welchen Wegen können sich Menschen infizieren?
Änderungen gegenüber der Version vom 18. November 2014: Aktualisierung insbesondere der Daten
Darum geht es:
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus) sind Keime, die beim Menschen unter anderem Wundinfektionen und Entzündungen der Atemwege hervorrufen können und gegen bestimmte Antibiotika resistent sind. In der Vergangenheit trat der Keim vor allem in Krankenhäusern auf, wo er von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Es wurden aber auch Fälle registriert, in denen sich Menschen außerhalb von Krankenhäusern infiziert hatten.
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus werden auch bei Nutztieren und in Lebensmitteln nachgewiesen, die somit eine Infektionsquelle für den Menschen sein können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) hat im Folgenden Fragen und Antworten zu MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus und ihrem Vorkommen in der Lebensmittelkette zusammengestellt.
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Fragen und Antworten zu Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus) - Auf welchen Wegen können sich Menschen infizieren?
„MRSA“ steht für „Methicillin-resistente Staphylococcus aureus“, also eine Gruppe von Staphylokokken, die gegen bestimmte Antibiotika unempfindlich sind. Staphylococcus (S.) aureus ist ein weit verbreitetes Bakterium, das Haut und Schleimhäute von Menschen und Tieren besiedelt. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDCkurz fürEuropean Centre for Disease Prevention and Control (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten)) tragen ca. 30 % der Menschen S. aureus auf der Haut. Üblicherweise wird die Besiedlung nicht bemerkt. Da S. aureus auf der Haut vorkommt, ist er auch häufig an Infektionen von Haut und Schleimhäuten beteiligt.
Die Methicillin-resistente Variante von S. aureus ist gegen alle so genannten Beta-Laktam-Antibiotika unempfindlich, also gegen Penicilline und Cephalosporine. Diese Antibiotika wirken bei der Behandlung einer Infektion mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus nicht mehr, d. h. sie können den Infektionserreger nicht abtöten oder seine Vermehrung verhindern.
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Infektionen sind insbesondere deshalb eine Herausforderung für behandelnde Ärztinnen und Ärzte, weil die Standard-Antibiotika, die gegen Infektionen mit dieser Erregergruppe eingesetzt werden, nicht wirksam sind. Durch das erforderliche Ausweichen auf weniger verträgliche oder weniger wirksame Alternativpräparate können MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Infektionen zu verlängerten Krankenhausaufenthalten und erhöhten Todesraten führen.
Nach ihrem Vorkommen und dem häufigsten Ort ihrer Übertragung werden drei große Gruppen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus unterschieden:
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, die vor allem im Krankenhaus übertragen werden (hospital acquired MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, HA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus)
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, die außerhalb von Krankenhäusern von Mensch zu Mensch übertragen werden (community acquired MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, CA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus)
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, die bei Nutztieren verbreitet sind und vor allem bei Menschen gefunden werden, die häufigen Kontakt (z. B. beruflich) zu Nutztieren haben (livestock associated MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus). Hierzu zählen in Deutschland überwiegend MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, die mit dem Sequenztypen (ST) 398 assoziiert sind, aber auch mit ST9 und ST97.
Die MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Gruppen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ausstattung mit - und Antibiotikaresistenzeigenschaften. Die in Europa bei Nutztieren vorkommenden MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, d. h. insbesondere die dem Sequenztypen (ST) 398 angehörenden MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, tragen vergleichsweise selten die typischen, bei HA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus oder CA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus beschriebenen krankmachenden Eigenschaften, wie Toxingene oder Gene, die es ihnen ermöglichen, sich dem menschlichen Immunsystem zu entziehen. Auch die Tendenz zur Weiterverbreitung der Erreger in Krankenhäusern scheint sehr gering zu sein. In den letzten Jahren wurde in deutschen Krankenhäusern keine Weiterverbreitung des ST398 festgestellt.
Bei LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus werden selten Resistenzen gegen Antibiotika festgestellt, die in der Humanmedizin bei klinischen Infektionen mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus eingesetzt werden würden, die aber häufig nicht für die Behandlung von Tieren zugelassen sind, z. B. Mupirocin, Linezolid, Vancomycin. Dafür sind Resistenzen gegen Substanzen, die häufig bei Tieren eingesetzt werden (z. B. Tetracycline), insbesondere beim ST398 viel häufiger als bei HA- oder CA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus.
Da viele dieser Eigenschaften auf übertragbaren genetischen Elementen kodiert sind, besteht grundsätzlich jederzeit die Möglichkeit, dass es zum Austausch der Resistenzgene zwischen Bakterien kommt und somit zusätzliche Merkmale erworben werden. Im Einzelfall können deshalb auch LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Typen auftreten, die möglicherweise gegenüber anderen Typen im Vorteil sind, und bspw. den Menschen leichter besiedeln können. Deshalb ist es wichtig, dass MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus kontinuierlich auf ihr Vorkommen und ihre Eigenschaften untersucht werden.
Infektionen mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus treten am häufigsten in Krankenhäusern auf, insbesondere auf Intensivstationen. Ein besonderes Risiko, sich mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus zu infizieren, besteht bei chronischen Erkrankungen, einem geschwächten Immunsystem und der Einnahme von Antibiotika. Der unmittelbare Kontakt mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-tragenden Personen und der indirekte Kontakt über gemeinsam genutzte Gegenstände, z. B. Handtücher, sowie mangelnde Hygiene sind die Hauptübertragungswege für MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus.
Seit dem Jahr 2005 wurde zudem vermehrt über MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Nachweise bei Personen, die Kontakt zu MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-positiven Nutztieren hatten, berichtet. Hierbei handelt es sich vorwiegend um MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus aus der Gruppe der LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus („LA“ steht für livestock-associated (Nutztier-assoziierte) MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus). Es wird auch berichtet, dass solche LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Personen nachgewiesen werden, die keinen direkten Kontakt zu Nutztieren hatten, insbesondere wenn sie in Regionen mit hoher Nutztierdichte leben. So lassen sich in ländlichen Regionen in Deutschland etwa 20–38 % der bei der Aufnahme in Krankenhäuser festgestellten Besiedlungen von Menschen mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, die dem klonalen Komplex (CC) 398 zugeordnet werden, nicht auf einen (in)direkten Tierkontakt zurückführen. Dies deutet auf Möglichkeiten anderer Übertragungswege hin.
Neben Nutztieren können auch Haustiere (z. B. Hunde und Katzen) eine Quelle für MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus darstellen. Umgekehrt können Haustiere auch durch Personen im gleichen Haushalt mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelt werden.
Von der Infektion zu unterscheiden ist die Besiedlung mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus. Bei der Besiedlung kommt es nach der Übertragung der Keime zu keinen Krankheitssymptomen. Die Person bleibt aber Träger des Keimes. Mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelte Personen tragen ein höheres Risiko, z. B. nach Operationen, eine MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Infektion zu erleiden. Welche Maßnahmen bei einer MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Besiedlung zu treffen sind, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher mit der Hausärztin oder dem Hausarzt oder dem Gesundheitsamt besprechen.
In jedem Fall sollten betroffene Personen oder Personen, die zu einer Risikogruppe gehören, dies bei der Aufnahme in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen angeben. So können Ärztinnen und Ärzte bei medizinischen Eingriffen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um eine MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Infektion zu verhindern.
Bisher liegen für Deutschland nur einzelne Daten zur Häufigkeit der Besiedlung gesunder Menschen mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus vor. Aus diesen begrenzten Untersuchungen geht hervor, dass etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelt sind. Höhere Besiedlungsraten finden sich bei Tierärztinnen und Tierärzten sowie landwirtschaftlichem Personal, wenn diese Personengruppen beruflichen Kontakt zu Nutztieren, insbesondere Schweinen, haben. In einer Studie in Niedersachsen waren etwa 25 % der Personen, die Nutztierkontakt hatten, mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelt, im Vergleich zu einem bis zwei Prozent ohne Nutztierkontakt. In viehdichten Regionen in Deutschland erweisen sich beim Aufnahmescreening in Krankenhäusern außerdem etwa 20–30 % der Patientinnen und Patienten als MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-positiv, wobei diese dann überwiegend LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus tragen.
Im Jahr 2021 wurden 7,4 % der invasiven S. aureus-Infektionen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus verursacht. Gegenüber 2009, dem Jahr mit der höchsten Nachweisrate von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus (24,1 %), ist das ein Rückgang um etwa 70 %. Auch die Zahl der gemeldeten Blutstrominfektionen mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus ist seit Jahren rückläufig, von 4.508 Fällen in 2012, dem Jahr mit der höchsten Melderate, auf 1.124 in 2023, also ein Rückgang um 75 % (Survstat, Datenstand 30.10.2024).
Die meisten im Zeitraum 2021/22 an das Nationale Referenzzentrum am Robert Koch-Institut aus klinischen Erkrankungen im Krankenhaus eingesandten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolate stammten aus Wundinfektionen (28 %), Blutstrominfektionen (27 %) und Abszessen (13,2 %). Von diesen MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus gehörten 3,4 % zum nutztierassoziierten klonalen Komplex (CC) 398.
Nein, denn eine Besiedlung führt in der Regel zu keinerlei gesundheitlichen Beeinträchtigungen. MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus verhalten sich hierbei wie andere Staphylococcus (S.) aureus.
S. aureus gehören zur normalen mikrobiellen Gemeinschaft der Haut, ca. 30 % der Bevölkerung tragen diese Bakterien auf der Haut. Die Besiedlung mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus kann nur durch eine Laboruntersuchung festgestellt werden. Dies erfolgt häufig mit Hilfe eines Abstrichs der Nasenschleimhaut.
Staphylococcus (S.) aureus gehört zur normalen mikrobiellen Gemeinschaft der Haut- und Schleimhaut bei Menschen und Tieren. S. aureus treten aber auch als Erreger von Entzündungen der Milchdrüse (Mastitis) auf, vor allem beim Rind. Dies ist auch für MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus beschrieben. Bei anderen Nutztieren spielt S. aureus als Krankheitserreger eine untergeordnete Rolle.
Bei Nutztieren wird häufig ein bestimmter MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Typ nachgewiesen, der klonale Komplex (CC) 398, der innerhalb der Tierbestände weit verbreitet ist. Die Häufigkeit des Auftretens von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Nutztieren wird in Deutschland regelmäßig im Rahmen des Zoonosen-Monitorings untersucht. So wurde MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in Beständen mit Zuchtschweinen (25,9 %, 2023), mit Mastschweinen (35,7 %, 2019) aber auch in Sammelmilchproben von Milchkühen (7,7 %, 2019) nachgewiesen. Auch bei Mastkälbern (19,6 %, 2010) und Mastputen (17,2 % der konventionellen und 2,7 % der ökologisch bewirtschafteten Bestände, 2018) wurden MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus nachgewiesen. In Beständen mit Masthähnchen wird der Erreger relativ selten nachgewiesen (1,9 %, 2016).
Bei Nachuntersuchungen in positiven Herden von Milchkühen zeigte sich, dass MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus aber nicht nur als Mastitiserreger in der Milchdrüse auftreten, sondern vor allem auch bei Kälbern nachgewiesen werden können, die mit Milch gefüttert werden.
Detaillierte Ergebnisse des Zoonosen-Monitorings sind im Internet verfügbar:
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus werden meistens durch den Zukauf von Tieren, die den Keim tragen, zwischen den Tierbeständen übertragen. Grundsätzlich kann das Vorkommen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in Tierhaltungen aber von vielen Faktoren beeinflusst werden, beispielsweise von der Größe des Betriebs, und den Haltungsbedingungen. Aber auch der Antibiotikaeinsatz im Bestand spielt eine Rolle.
Deutlich wurde das in einer Studie zum MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Vorkommen in Mastschweinebetrieben: In reinen Mastbeständen, die Mastschweine zukauften, wurden die Keime häufiger nachgewiesen als in Beständen, die ihre selbst gezogenen Ferkel bis zum Schlachtgewicht mästeten. Zudem fanden sich die Keime in großen Schweine- und Milchviehbeständen häufiger als in kleinen Beständen. Ebenso wurden die Keime häufiger in Mastschweinebeständen nachgewiesen, in denen Antibiotika eingesetzt worden waren.
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus wurden häufiger in konventionellen als in und ökologisch-wirtschaftenden Betrieben nachgewiesen. Im Jahr 2018 wurden in 17,2 % der konventionellen Putenmastbestände und in nur 2,7 % der ökologisch-wirtschaftenden Bestände MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus nachgewiesen. Ähnlich verhielt es sich im Jahr 2014 bei Milchkühen (9,7 % konventionell, 1,7 % ökologisch). In konventionellen Masthähnchenbeständen ist die Nachweisrate hingegen deutlich geringer als in ökologisch-wirtschaftenden (2016: 0,6 % konventionell, 5,4 % ökologisch). Auch für Schweine wurden deutliche Unterschiede zwischen konventionell- und ökologisch-wirtschaftenden Betrieben gezeigt.
Die ersten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Befunde bei Tieren wurden in den 1970er-Jahren an Mastitis-Isolaten von Staphylococcus (S.)aureus beim Rind beobachtet. Bis zum Jahr 2005 gab es nur einzelne Berichte über das Vorkommen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Nutztieren. In Deutschland liegen MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolate von Nutztieren aus dem Jahr 2004 vor. Sie wurden im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung von S. aureus-Isolaten identifiziert, die aus Sektionsmaterial vom Schwein stammten. Ältere Isolate standen für die Untersuchung nicht zur Verfügung. Es ist daher nicht bekannt, ob der nutztierassoziierte MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus (LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus) schon vorher in der Schweinepopulation in Deutschland vorkam.
Erste Isolate aus der Lebensmittelkette Geflügel (Pute und Masthuhn) wurden dem BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung im Jahr 2008 aus einem freiwilligen Monitoring-Programm am Schlachthof und im Einzelhandel zur Verfügung gestellt. Auch hier ist nicht auszuschließen, dass der Keim bereits früher in der Population vorkam.
Ausführliche Berichte aus Belgien und Deutschland über MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Milchrindern liegen aus den Jahren 2007 bzw. 2008 vor. Über MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Mastkälbern wurde in den Niederlanden im Jahr 2008 berichtet. Diese Befunde konnten auch für Deutschland im Rahmen des Zoonosen-Monitorings im Jahr 2009 bestätigt werden.
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus wurden in den Beständen erst relativ spät entdeckt, weil sie in den allermeisten Fällen nicht zu Erkrankungen führen.
Die bei Nutztieren vorkommenden MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus sind hauptsächlich dem klonalen Komplex (CC) 398 zuzuordnen. In unterschiedlichem Ausmaß werden auch Isolate anderer klonaler Komplexe gefunden. Dies ist derzeit am häufigsten bei Geflügel der Fall, hier finden sich häufiger auch Isolate, die dem CC9 (Hähnchen) und dem CC5 (Pute) zugeordnet werden. Bei Milchrindern werden auch MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus isoliert, die dem CC97 zugeordnet werden.
Nach einer Anpassung des Infektionsschutzgesetzes besteht seit Juli 2009 für Nachweise von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus aus humanen Blutkulturen in Deutschland eine Meldepflicht. Nach Mitteilungen des Robert Koch-Instituts wurden in den Jahren 2010 bis 2016 in Deutschland jährlich zwischen 3.000 und 4.500 Fälle von Blutstrominfektionen des Menschen mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus gemeldet. Im Jahr 2023 waren es noch 1.124 Fälle. Der Anteil der Isolate vom klonalen Komplex (CC) 398 an den aus Krankenhäusern an das Robert Koch-Institut eingesandten Blutstromisolaten lag im Zeitraum 2021/2022 bei 3,8 % (4/105) und der Anteil an den auswertbaren klinischen Isolaten insgesamt bei 3,4 % (13/386). Unter allen eingesandten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus lag der Anteil von CC398 im Jahr 2021 bei 6,8 % und im Jahr 2022 bei 6,4 %.
In Regionen mit hoher Nutztierdichte haben CC398-assoziierte MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus einen höheren Anteil an den MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Nachweisen beim Menschen.
Der Kontakt zu besiedelten Tieren kann zu einer Besiedlung des Menschen mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus führen. Am häufigsten wurde dies bisher beim direkten Kontakt mit Schweinen, Kälbern und Geflügel beschrieben. Da aber bei fast allen Nutztierarten über Besiedlungen und/oder Infektionen berichtet wird, kann unter Umständen von jeder dieser Tierarten eine MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Besiedlung des Menschen ausgehen.
Personen, die aufgrund ihres Berufes häufig Kontakt mit Schweinen oder anderen Nutztieren haben, sind häufiger mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelt als die Allgemeinbevölkerung. In einer Studie in Niedersachsen waren etwa 25 % der Personen, die beruflichen Kontakt zu Nutztieren hatten, mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelt. Im Vergleich dazu wurde nur bei 1,5 % der untersuchten Personen ohne beruflichen Nutztierkontakt MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus nachgewiesen. Diese mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelten Personen hatten aber teilweise indirekten Tierkontakt, bspw. über Haushaltsmitglieder, die beruflich exponiert waren oder regelmäßig landwirtschaftliche Betriebe besuchten.
Es ist davon auszugehen, dass MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus sowohl über den unmittelbaren Kontakt mit den Tieren als auch durch das Einatmen z. T. hochgradig belasteter Stallstäube auf den Menschen übertragen werden können. Die Besiedlung dieser Personen mit nutztierassoziierten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus führt aber nur selten zu Erkrankungsfällen mit Haut- und Wundinfektionen oder Atemwegserkrankungen.
Das ist – wie bei allen Zoonoseerregern – grundsätzlich möglich, insbesondere dann, wenn die Tiere berührt oder die Stallungen betreten werden. Untersuchungen aus Nordwestdeutschland haben gezeigt, dass Personen, die regelmäßig landwirtschaftliche Betriebe besuchen, um dort z. B. Eier oder Milch zu kaufen, im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger mit nutztierassoziierten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus besiedelt sind. Das Risiko einer Infektion oder Besiedlung ist bei diesem Personenkreis aber um ein Vielfaches niedriger als bei den beruflich, und damit regelmäßig exponierten Personen. Eine Studie aus den Niederlanden hat gezeigt, dass bei vielen Personen, die nur vereinzelt Tierkontakt hatten, die Besiedlung nach kurzer Zeit wieder verschwand.
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus kommen in der Stallluft vor und werden daher auch mit der Abluft aus den Ställen freigesetzt. Im Umfeld der Stallungen setzt dann aber eine starke Verdünnung ein, so dass MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus nur in der unmittelbaren Nähe der Ställe vereinzelt in der Luft nachweisbar sind. Am Boden sind diese Keime auch in etwas größeren Abständen zu Ställen nachweisbar. Vereinzelt wurden Hinweise publiziert, dass LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Menschen in Regionen mit hoher Tierdichte häufiger sind. Allerdings haben die Personen in diesen Regionen auch häufiger unmittelbaren Kontakt zu Tieren. Über die Widerstandsfähigkeit von nutztierassoziierten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in der Umwelt ist bisher wenig bekannt. Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich.
Grundsätzlich sind MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus auch zwischen Menschen übertragbar. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird der nutztierassoziierte LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus aber weniger häufig zwischen Menschen übertragen, als dies für andere MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus (HA- und CA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus) im Krankenhaus beschrieben ist. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurde in den Jahren 2021 und 2022 in Deutschland keine Übertragung von LA-MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus im Krankenhaus berichtet.
Etwa 6,4 % der im Jahr 2022 an das Robert Koch-Institut gemeldeten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus waren dem klonalen Komplex (CC) 398 zuzuordnen. Dabei lag der Anteil der an Krankenhausinfektionen beteiligten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus, die dem CC398 zugeordnet werden bei 4,2 %. Gemäß Angaben in der Literatur scheint die Ausbreitungstendenz innerhalb von Krankenhäusern für CC398-assoziierte MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus geringer zu sein als bei anderen MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus. Gleichwohl können diese MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus grundsätzlich bei den meisten Erkrankungsarten gefunden werden, die mit Staphylococcus (S.)aureus verbunden sind, also von der Wundinfektion bis zur Lungenentzündung und Septikämie.
Das Vorkommen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in Tierhaltungen wird bestimmt durch dessen Eintrag in die Bestände und dessen Verbreitung im Bestand. Es ist davon auszugehen, dass durch einen zurückhaltenden Einsatz antimikrobiell wirksamer Tierarzneimittel der Selektionsdruck in Richtung resistenter Bakterien vermindert werden kann. Von Bedeutung ist außerdem die Kontrolle zugekaufter Tiere vor der Einstallung, eine gründliche Reinigung und Desinfektion zwischen den Mastdurchgängen und das Verhindern des Einschleppens von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus aus dem Umfeld der Ställe (z. B. aus benachbarten Ställen). Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, dass bei Stroheinstreu der Anteil der MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-positiven Tiere stärker zurückgeht als in vergleichbaren Ställen ohne Stroheinstreu.
Rohes Fleisch aller Tierarten kann nach derzeitigem Kenntnisstand MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus enthalten, allerdings sind die Keimgehalte häufig sehr gering. Die Behörden des Bundes und der Länder haben im Rahmen des Zoonosen-Monitorings Fleisch der verschiedenen Tierarten auf das Vorkommen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus untersucht. Die Ergebnisse aus den letzten Jahren zeigen, dass frisches Fleisch zum Teil mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus verunreinigt war. Bei den jeweils jüngsten Untersuchungen wurden folgende Nachweisraten ermittelt: Putenfleisch (34,3 %, 2022), Hähnchenfleisch (4,9 %, 2022), Schweinefleisch (13,1 %, 2015), Rindfleisch (3,5 %, 2021) und Kalbfleisch (11,3 %, 2017).
In allen untersuchten Proben überwogen MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolate, die dem klonalen Komplex (CC) 398 zugeordnet werden können. Detaillierte Ergebnisse dieser Untersuchungen sind im Internet verfügbar:
Diese Ergebnisse stehen in Einklang mit Berichten aus den Niederlanden, in denen ebenfalls über die Kontamination von Lebensmitteln berichtet worden war.
Da MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in Lebensmitteln, insbesondere in rohem Fleisch, vorkommen können, stellen Lebensmittel grundsätzlich eine mögliche Quelle für die Besiedelung und ggf. nachfolgende Infektion des Menschen dar. Bei Untersuchungen in Dänemark wurden bei einzelnen Infektionen des Menschen bestimmte Typen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus nachgewiesen, die dem Nutztier-assoziierten klonalen Komplex (CC) 398 angehören. Diese MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus des Menschen wiederum wiesen Ähnlichkeiten und spezifische gemeinsame Charakteristika mit aus Geflügelfleisch isolierten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus auf. Dennoch bedeutet dies nicht zwingend, dass die Infektion des Menschen auch tatsächlich auf Geflügelfleisch als Infektionsquelle zurückzuführen ist. Hierfür gibt es derzeit keinerlei epidemiologische Evidenz.
Nach derzeitigem Kenntnisstand kann rohes Fleisch aller Tierarten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus enthalten, allerdings sind die Keimgehalte häufig sehr gering. In Einzelfällen, z. B. im Auftauwasser von Hähnchenfleisch, können auch höhere MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Keimzahlen erreicht werden. Werden die Regeln der Küchenhygiene eingehalten, ist das Risiko einer Infektion oder Besiedlung mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus über Lebensmittel gering.
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus sind auch in Lebensmitteln aus ökologischer Produktion nachweisbar, da auch Tiere aus ökologischer Tierhaltung mit dem Keim besiedelt sein können. Insofern ist beim Umgang mit Fleisch aus ökologischer Tierhaltung dasselbe Maß an Hygiene geboten wie bei konventionell produziertem Fleisch. Allerdings ist die Häufigkeit von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in Fleisch aus ökologischer Produktion meist deutlich geringer. So konnten in vergleichenden Untersuchungen im Jahr 2018 gezeigt werden, dass Putenfleisch aus ökologischer Haltung mit 11,0 % deutlich seltener MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus aufwies als solches aus konventioneller Haltung mit 42,7 %. Ähnliche Unterschiede wurden im Jahr 2018 auch bei Tankmilch in Milchviehbeständen (1,7 vs. 9,7 %) festgestellt.
Eine Verunreinigung von Lebensmitteln mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus lässt sich nur durch aufwändige Laboruntersuchungen feststellen.
MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus sind auch in Lebensmitteln aus ökologischer Produktion nachweisbar, da auch Tiere aus ökologischer Tierhaltung mit dem Keim besiedelt sein können. Insofern ist im Umgang mit Fleisch aus ökologischer Tierhaltung dasselbe Maß an Hygiene geboten wie bei konventionell produziertem Fleisch. Vergleichende Untersuchungen zur Häufigkeit von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in Fleisch von Tieren aus ökologischer Tierhaltung liegen bisher nicht vor.
Für den Schutz gegen eine Besiedlung durch MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus gelten die üblichen Hygieneempfehlungen für den Umgang mit Lebensmitteln und Tieren: Nach dem Kontakt mit Tieren sowie nach der Zubereitung von rohen tierischen Lebensmitteln sollten die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Zudem sollte man vermeiden, Tiere und rohe tierische Lebensmittel mit dem Mund zu berühren. Diese Hygienemaßnahmen schützen auch vor anderen Infektionserregern wie Salmonella, Campylobacter und Shigatoxin-bildenden Escherichia coli (STECkurz fürShigatoxin-bildende E. coli).
Weitere Tipps zum Schutz vor Lebensmittelinfektionen hat das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung in folgenden FAQ zusammengefasst:
Daten zu MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Infektionen beim Menschen werden europaweit im „European Antimicrobial Resistance Surveillance System“ (EARS-Net) und dem „Central Asian and European Surveillance of Antimicrobial Resistance (CAESAR) network“ gesammelt und veröffentlicht. Die Programme werden vom Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDCkurz fürEuropean Centre for Disease Prevention and Control (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten)) und dem europäischen Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) koordiniert. Die Daten aus Deutschland werden vom Robert Koch-Institut an ECDCkurz fürEuropean Centre for Disease Prevention and Control (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten) übermittelt.
Demnach zeigt sich in Krankenhäusern in Deutschland seit dem Jahr 2017 ein abnehmender Trend von beim Anteil von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Isolaten unter S. aureus-Isolaten bei invasiven Infektionen (2017: 9,1 %; 2018: 7,7 %; 2019: 6,7 %; 2020: 5,5 %; 2021: 4,9 %).
Analog zu den Zahlen aus Deutschland, lag der MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Anteil unter den in Krankenhäusern gefundenen S. aureus-Isolaten im Jahr 2021 in elf von 44 europäischen Ländern bei unter 5 %. Insbesondere in Süd- und Osteuropa war der Anteil von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus an allen Infektionen mit S. aureus im Jahr 2021 deutlich höher und lag teilweise über 25 %.
Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung untersucht gemeinsam mit den Bundesländern das Vorkommen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus entlang unterschiedlicher Lebensmittelketten, angefangen in Tierbeständen über den Schlachthof bis zu den Lebensmitteln. Im zum BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung gehörenden Nationalen Referenzlabor für Koagulase-positive Staphylokokken einschließlich S. aureus werden die in den Landeslaboren isolierten Bakterien genauer auf ihre Eigenschaften und Verwandtschaftsbeziehungen untersucht und MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Stämme von unterschiedlichen Quellen miteinander verglichen.
Die Bundesregierung und auch die Europäische Union förderten in den zurückliegenden Jahren Forschungsprojekte zum Vorkommen und zur Verbreitung von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus. In diesen Untersuchungen arbeiteten Universitäten und Forschungseinrichtungen des Gesundheitswesens eng mit Einrichtungen des Veterinärwesens und der Lebensmittelüberwachung zusammen. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung war an vielen dieser Projekte beteiligt.
Im Rahmen nationaler und internationaler Forschungsprojekte entwickelt das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung gemeinsam mit Kooperationspartnern Methoden zum Nachweis und zur Typisierung von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus weiter. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung untersucht, wie sich MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus zwischen den Tierbeständen und entlang der Lebensmittelkette ausbreiten und wie sich bestimmte MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Typen mit kritischen Erregereigenschaften und Antibiotikaresistenzen verhalten.
Aufgrund der Berichte über MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Tieren, insbesondere Nutztieren, und von Tieren stammenden Lebensmitteln untersuchen die Behörden der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung in Deutschland regelmäßig, wie weit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus beim Tier und im Lebensmittel verbreitet sind. Beispielsweise führen die Behörden des Bundes und der Länder im Rahmen des Zoonosen-Monitorings umfangreiche Untersuchungen zum Vorkommen von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus in Tierbeständen, an Schlachthöfen und in Lebensmitteln durch. Diese jährlich durchgeführten Untersuchungen liefern außerdem wichtige Daten über die Eigenschaften der beteiligten MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus-Typen. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung aktualisiert bei Bedarf auf der Basis der bekannt gewordenen Daten seine Risikobewertung und stellt sie den Behörden des Bundes und der Länder sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die damalige Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) hat bereits im Jahr 2008 Empfehlungen veröffentlicht, wonach Personen mit beruflicher gegenüber Nutztieren bei der Aufnahme in Krankenhäuser auf MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus untersucht werden sollten. Der Ausschuss für biologische Arbeitssicherheit hat eine Stellungnahme zur beruflichen Belastung mit MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus verfasst.
Aufgrund einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes besteht seit Juli 2009 für Nachweise von MRSAkurz fürMethicillin-resistente Staphylococcus aureus aus humanen Blutkulturen eine Meldepflicht.
Ansprechpartner für weitere Informationen zum Thema „MRSA in Krankenhäusern“ ist das Robert Koch-Institut: Externer Link:www.rki.de .
Über das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMELkurz fürBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
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