Am BfR wurden die Forschungsprojekte zum Thema Mikroplastik im Jahr 2013 mit Unter-suchungen zur Aufnahme von Mikroplastikpartikeln in Miesmuscheln und Austern begonnen. Das Hauptziel war zunächst, ein Standardprotokoll für die Kontamination von Muscheln mit definierten Partikeln für die Herstellung kontaminierten Referenzmaterials zu entwickeln. Mit der entwickelten Methodik ließen sich im Labor sowohl Ostsee-Miesmuscheln sowie Austern zuverlässig und in ausreichendem Umfang mit Plastikpartikeln verschiedener Größe, Form und Materialien als Referenzmaterial kontaminieren. Zudem wurde am BfR eine Tierstudie ausgewertet, in der Mäuse über 28 Tage mit verschiedenen Mikroplastikpartikeln gefüttert worden waren. Die verabreichten Mengen lagen dabei weit oberhalb dessen, was als Exposition für den Menschen realistisch erscheint. Nach den Untersuchungen des BfR zeigten die verschiedenen Mikroplastikpartikel keine schädlichen Effekte auf das Darmgewebe oder auf andere Organe der Mäuse. Zudem werden am BfR in-vitro- Studien durchgeführt, in denen die mögliche Aufnahme verschiedener Mikro- und Nanoplastikpartikel in menschliche Darm-, Leber-, Lungen- und Immunzellen untersucht wird. Die bisherigen Ergebnisse dieser Studien wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert, und Forschungsprojekte werden in verschiedenen Gruppen am BfR weitergeführt.
Zwischen 2017 und 2021 existierte in der Abteilung Lebensmittelsicherheit die Nachwuchs-gruppe Nanotoxikologie, die sich auch mit mikro- und nanoskaligen Kunststoffpartikeln befasste. Diese Gruppe beschäftigte sich damit, wissenschaftliche Daten über Toxikologie von Mikro- und Nanoplastikpartikeln aus umwelt- und lebensmittelrelevanten Polymeren zu generieren. Die Ergebnisse flossen in zwei Dissertationen sowie zahlreiche wissenschaftliche Publikationen ein. Die Projekte der Nachwuchsgruppe werden im Rahmen weiterer Forschungsprojekte in der Abteilung Lebensmittelsicherheit fortgesetzt.
Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt InnoMatLife https://nanopartikel.info/en/research/projects/innomat-life/ (2019-2022) befasste sich das BfR mit verschiedenen „Innovativen Materialien“, dabei unter anderem auch Mikroplastik, und betrachtete dessen Sicherheit über den gesamten Lebenszyklus des Materials. InnoMat.Life hat erstmals eine größere Auswahl unterschiedlicher Polymerpartikel mit Größenverteilungen, wie sie für sekundäres Mikroplastik zu erwarten sind, systematisch untersucht. Dabei wurden viele wertvolle Methoden etabliert und damit ein wichtiger Beitrag zur Risikobewertung geleistet.
Gleichzeitig befasst sich das BfR mit möglicher Freisetzung und Exposition gegenüber Mikro-plastik beim 3D-Druck, insbesondere hinsichtlich der filamentbasierten Verfahren. Hierbei werden beim 3D-Druck sowohl gasförmige Bestandteile als auch Plastikpartikel freigesetzt. Die Partikeln bestehen dabei vor allem aus dem Polymermaterial des eingesetzten Filaments und zudem aus teils enthaltenen partikulären Additiven in den Filamenten. Die Größe der freigesetzten Polymerpartikel ist abhängig von Material und Druckeigenschaften und bewegt sich im Nanometerbereich, so dass eine inhalative Exposition möglich ist. Für detaillierte Expositionsabschätzungen oder Aussagen zu adversen Effekten des 3D-Drucks ist jedoch noch weitere Forschung erforderlich, da es vielfach noch Wissenslücken gibt.
Im EU-geförderten Projekt POLYRISK (https://polyrisk.science ) befasst sich das BfR zusammen mit europäischen Kooperationspartnern seit 2021 mit möglichen Gefährdungspotentialen für den Menschen durch Mikro- und Nanoplastikpartikel. Es sollen Erkenntnisse zur Exposition und Gefährdungsbeurteilungen unterschiedlicher Kunststoffmaterialien in verschiedenen Expositionsszenarien gewonnen werden. POLYRISK ist Teil des CUSP-Clusters (https://cusp-research.eu/ ), einem Europäischen Forschungscluster mehrerer internationaler Projekte, die Mikro- und Nanoplastik zum Inhalt haben.
Seit 2015 untersucht das BfR im Rahmen des BfR-Verbrauchermonitors die Wahrnehmung zu Mikroplastik. In den bevölkerungsrepräsentativen Befragungen wurden dabei unter anderem die Bekanntheit, Informiertheit und Beunruhigung der Bevölkerung über Mikroplastik in Lebensmitteln erhoben. Zwischen 2021 und 2022 untersuchte das BfR außerdem in einem Kooperationsprojekt mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Universität Wien vergleichend die Wahrnehmung von Mikroplastik in Deutschland und Italien. In Interviewstudien und bevölkerungsrepräsentativen Befragungen wurden neben der Wahrnehmung und Einschätzung des Risikos von Mikroplastik für die menschliche Gesundheit und Umwelt auch allgemeine Aspekte wie Informationsquellen und -bedürfnisse erhoben. Das BfR nutzt diese Erkenntnisse, um die Menschen besser über mögliche gesundheitliche Risiken von Mikroplastik aufzuklären.
Zu vergangenen und aktuellen Forschungsprojekten verweist das BfR zudem auf seine Homepage (www.bfr.bund.de ) sowie, sofern vorhanden, die Websites der einzelnen Forschungsprojekte.
Am BfR wurden die Forschungsprojekte zum Thema Mikroplastik im Jahr 2013 mit Unter-suchungen zur Aufnahme von Mikroplastikpartikeln in Miesmuscheln und Austern begonnen. Das Hauptziel war zunächst, ein Standardprotokoll für die Kontamination von Muscheln mit definierten Partikeln für die Herstellung kontaminierten Referenzmaterials zu entwickeln. Mit der entwickelten Methodik ließen sich im Labor sowohl Ostsee-Miesmuscheln sowie Austern zuverlässig und in ausreichendem Umfang mit Plastikpartikeln verschiedener Größe, Form und Materialien als Referenzmaterial kontaminieren. Zudem wurde am BfR eine Tierstudie ausgewertet, in der Mäuse über 28 Tage mit verschiedenen Mikroplastikpartikeln gefüttert worden waren. Die verabreichten Mengen lagen dabei weit oberhalb dessen, was als Exposition für den Menschen realistisch erscheint. Nach den Untersuchungen des BfR zeigten die verschiedenen Mikroplastikpartikel keine schädlichen Effekte auf das Darmgewebe oder auf andere Organe der Mäuse. Zudem werden am BfR in-vitro- Studien durchgeführt, in denen die mögliche Aufnahme verschiedener Mikro- und Nanoplastikpartikel in menschliche Darm-, Leber-, Lungen- und Immunzellen untersucht wird. Die bisherigen Ergebnisse dieser Studien wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert, und Forschungsprojekte werden in verschiedenen Gruppen am BfR weitergeführt.
Zwischen 2017 und 2021 existierte in der Abteilung Lebensmittelsicherheit die Nachwuchs-gruppe Nanotoxikologie, die sich auch mit mikro- und nanoskaligen Kunststoffpartikeln befasste. Diese Gruppe beschäftigte sich damit, wissenschaftliche Daten über Toxikologie von Mikro- und Nanoplastikpartikeln aus umwelt- und lebensmittelrelevanten Polymeren zu generieren. Die Ergebnisse flossen in zwei Dissertationen sowie zahlreiche wissenschaftliche Publikationen ein. Die Projekte der Nachwuchsgruppe werden im Rahmen weiterer Forschungsprojekte in der Abteilung Lebensmittelsicherheit fortgesetzt.
Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt InnoMatLife https://nanopartikel.info/en/research/projects/innomat-life/ (2019-2022) befasste sich das BfR mit verschiedenen „Innovativen Materialien“, dabei unter anderem auch Mikroplastik, und betrachtete dessen Sicherheit über den gesamten Lebenszyklus des Materials. InnoMat.Life hat erstmals eine größere Auswahl unterschiedlicher Polymerpartikel mit Größenverteilungen, wie sie für sekundäres Mikroplastik zu erwarten sind, systematisch untersucht. Dabei wurden viele wertvolle Methoden etabliert und damit ein wichtiger Beitrag zur Risikobewertung geleistet.
Gleichzeitig befasst sich das BfR mit möglicher Freisetzung und Exposition gegenüber Mikro-plastik beim 3D-Druck, insbesondere hinsichtlich der filamentbasierten Verfahren. Hierbei werden beim 3D-Druck sowohl gasförmige Bestandteile als auch Plastikpartikel freigesetzt. Die Partikeln bestehen dabei vor allem aus dem Polymermaterial des eingesetzten Filaments und zudem aus teils enthaltenen partikulären Additiven in den Filamenten. Die Größe der freigesetzten Polymerpartikel ist abhängig von Material und Druckeigenschaften und bewegt sich im Nanometerbereich, so dass eine inhalative Exposition möglich ist. Für detaillierte Expositionsabschätzungen oder Aussagen zu adversen Effekten des 3D-Drucks ist jedoch noch weitere Forschung erforderlich, da es vielfach noch Wissenslücken gibt.
Im EU-geförderten Projekt POLYRISK (https://polyrisk.science ) befasst sich das BfR zusammen mit europäischen Kooperationspartnern seit 2021 mit möglichen Gefährdungspotentialen für den Menschen durch Mikro- und Nanoplastikpartikel. Es sollen Erkenntnisse zur Exposition und Gefährdungsbeurteilungen unterschiedlicher Kunststoffmaterialien in verschiedenen Expositionsszenarien gewonnen werden. POLYRISK ist Teil des CUSP-Clusters (https://cusp-research.eu/ ), einem Europäischen Forschungscluster mehrerer internationaler Projekte, die Mikro- und Nanoplastik zum Inhalt haben.
Seit 2015 untersucht das BfR im Rahmen des BfR-Verbrauchermonitors die Wahrnehmung zu Mikroplastik. In den bevölkerungsrepräsentativen Befragungen wurden dabei unter anderem die Bekanntheit, Informiertheit und Beunruhigung der Bevölkerung über Mikroplastik in Lebensmitteln erhoben. Zwischen 2021 und 2022 untersuchte das BfR außerdem in einem Kooperationsprojekt mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Universität Wien vergleichend die Wahrnehmung von Mikroplastik in Deutschland und Italien. In Interviewstudien und bevölkerungsrepräsentativen Befragungen wurden neben der Wahrnehmung und Einschätzung des Risikos von Mikroplastik für die menschliche Gesundheit und Umwelt auch allgemeine Aspekte wie Informationsquellen und -bedürfnisse erhoben. Das BfR nutzt diese Erkenntnisse, um die Menschen besser über mögliche gesundheitliche Risiken von Mikroplastik aufzuklären.
Zu vergangenen und aktuellen Forschungsprojekten verweist das BfR zudem auf seine Homepage (www.bfr.bund.de ) sowie, sofern vorhanden, die Websites der einzelnen Forschungsprojekte.