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Forschungsprojekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“
Rehe, Hirsche und Wildschweine nehmen über das Futter natürlicherweise Blei auf. Wird Wild mit bleihaltiger Munition erlegt, kann dies ein zusätzlicher Eintrag in das als Lebensmittel vermarktete Wildfleisch sein. Der Beitrag des Lebensmittels Wildfleisch an der Gesamtexposition von Blei bei verschiedenen Verbrauchergruppen ist nach den bisher vorliegenden Daten äußerst gering, weil Wildfleisch vom Durchschnitts-verbraucher nur in geringem Umfang verzehrt wird. Selbst Vielverzehrer essen in der Regel kaum mehr als 10 Portionen Wildfleisch im Jahr. Eine Ausnahme stellen Jäger und ihre Familien dar, bei denen deutlich mehr Wild über das Jahr verteilt auf den Tisch kommt. Es ist bekannt, dass drei Viertel des in Deutschland erlegten Wildes in den Jägerhaushalten selbst verzehrt oder direkt an Wildfleischliebhaber abgegeben werden. Die Bleiaufnahme über Wildfleisch kann daher laut verschiedener Szenarien bei den Mitgliedern von Jägerhaushalten das Zehnfache dessen betragen, was ein Vielverzehrer aus der deutschen Allgemeinbevölkerung aufnimmt. Da bereits geringe Dosen an Blei unerwünschte Effekte bewirken können, gilt es insbesondere junge Frauen und Kinder in Jägerhaushalten vor zu hoher Bleiaufnahme zu schützen.
Da die Abschätzungen zur Wildfleischaufnahme mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind und bisher keine systematisch erhobenen Daten zur Bleibelastung verschiedener Wildarten wie Hirsch, Reh und Wildschwein aus Deutschland vorliegen, wurde das Forschungsprojekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“ initiiert. Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gemeinsam mit den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut) sowie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachbereich Wald und Umwelt, dem Deutschen Jagdschutzverband, der Vereinigung der europäischen Eier-, Wild- und Geflügelwirtschaft EPEGA und dem Verband der Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition durchgeführt und soll die Datengrundlage für eine bessere Abschätzung der Bleiaufnahme über jagdlich gewonnenes Wildfleisch bei den verschiedenen Verbrauchergruppen einschließlich der Höchstverzehrer wie Mitglieder von Jägerhaushalten schaffen.
Zum 1. Mai 2012 startet das Teilprojekt „Untersuchung der Hintergrundbelastung von Blei im Wildbret sowie des Eintrages von Munitionsfragmenten in das Wildbret“. In diesem Teilprojekt werden gezielt Proben von den zwei Wildarten Reh und Wildschwein aus sechs Regionen, die unterschiedliche Bleigehalte des Bodens und somit des Futters aufweisen, in Deutschland gezogen. Die eine Hälfte der Tiere wird mit Bleimunition, die andere Hälfte mit bleifreien Geschossen erlegt.
Die jeweilige regionale Bleihintergrundbelastung des vermarktungsfähigen Wildfleisches soll über die Proben, die mit bleifreier Munition gewonnen werden, ermittelt werden. Anhand der Proben der mit Bleimunition erlegten Tiere kann dann der zusätzliche Bleieintrag über die Munition und die Verteilung der zusätzlichen munitionsbedingten Bleilast im Wildkörper abhängig vom Geschosstyp gemessen werden. Damit soll geprüft werden, ob es eine zusätzliche Belastung des Lebensmittels Wildfleisch durch Blei aufgrund der Verwendung von bleihaltiger Munition gegenüber der vorhandenen Hintergrundbelastung gibt.
Ein weiteres Ziel dieser Analysen ist es, zu ermitteln, ob durch einen Verzicht auf bleihaltige Geschosse bei der Jagd, die Bleikontamination von jagdlich gewonnenem Wildfleisch gesenkt werden kann und daraus resultierend, ob die Verwendung derartiger Munition reguliert werden muss.
Mitteilungen
(1)Datum | Titel | Größe |
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02.03.2020 Mitteilung Nr. 013/2020 des BfR
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Mit Blei auf Gelatine und Seife schießen |
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Wissenschaftsberichte
(1)Datum | Titel | Größe |
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19.12.2014 Abschlussbericht des BfR
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Forschungsprojekt „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“ (LEMISI) |
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