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Empfehlungen zur Stilldauer - Einführung von Beikost

Stillen ist die beste Ernährung für Säuglinge. Es besteht Einigkeit darüber, dass Säuglinge gestillt werden sollten.

Empfehlung zur Dauer des ausschließlichen Stillens und zur Einführung von Beikost

Die Frage, wie lange Säuglinge ausschließlich gestillt werden sollten (ohne Zufütterung von Flüssigkeiten oder anderer Nahrung neben Muttermilch) steht in direktem Zusammenhang mit der Frage nach dem besten Zeitpunkt für die Einführung von Beikost, denn an die Phase des ausschließlichen Stillens schließt sich die der Beikostfütterung – unter fortgesetztem Stillen – an.

Die Nationale Stillkommission hat im Jahr 2004 vor dem Hintergrund der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (2001) folgende Empfehlung zum ausschließlichen Stillen gegeben:

  • Ausschließliches Stillen in den ersten 6 Monaten ist für die Mehrzahl der Säuglinge die ausreichende Ernährung.
  • Beikost sollte – in Abhängigkeit vom Gedeihen und der Essfähigkeit des Kindes – nicht später als zu Beginn des 7. Lebensmonats und keinesfalls vor dem Beginn des 5. Monats gegeben werden. Beikosteinführung bedeutet nicht Abstillen, sondern die Ergänzung des Stillens durch angemessene feste Nahrung bis zum Ende des ersten Lebensjahres und darüber hinaus.

Im Jahr 2009 hat die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) zu der Frage Stellung genommen, ab welchem Alter ein Säugling zusätzlich zur Muttermilch Beikost bekommen sollte. Die EFSA hat zur Beantwortung folgende Aspekte berücksichtigt:

  • Nährstoff- und Energieversorgung des Kindes
  • Wachstum und Entwicklung (physiologisch, motorisch, kognitiv, sozial)
  • kurz- und langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit (z.B. Infektionen, Übergewicht, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus, Allergien)

Auf der Basis der verfügbaren Studien kommt die EFSA für gesunde, reif geborene Säuglinge in Industrieländern zu folgenden Empfehlungen:

  • Ausschließliches Stillen in den ersten 6 Monaten ist für die Mehrheit der gesunden reif geborenen Säuglinge in Europa die ausreichende Ernährung.
  • In Abhängigkeit von Wachstum und Entwicklung kann es in einigen Fällen notwendig sein, Beikost bereits vor dem vollendeten 6. Lebensmonat zu füttern (aber nicht vor dem vollendeten 4. Monat!).
  • Die Einführung von Beikost – bei fortgesetztem Stillen – hat zwischen dem Beginn des 5. und 7. Monats keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit (sowohl kurz- als auch langfristig).
  • Mit der Fütterung von glutenhaltiger Beikost sollte möglichst begonnen werden, solange noch gestillt wird, aber nicht später als zu Beginn des 7. Monats.

Im Jahr 2010 gab das Netzwerk Junge Familie, in dem medizinische Fachgesellschaften und Institutionen mit Expertise auf dem Gebiet der Säuglingsernährung vertreten sind, für Deutschland folgende Handlungsempfehlungen:

  • Säuglinge sollten mindestens bis zum Beginn des 5. Monats ausschließlich gestillt werden. Das gilt auch für Kinder mit erhöhtem Allergierisiko.
  • Auch nach Einführung der Beikost – spätestens mit Beginn des 2. Lebenshalbjahres (7. Monats) – sollten Säuglinge weiter gestillt werden.

Die Nationale Stillkommission unterstützt die Empfehlungen der EFSA (2009), dass ausschließliches Stillen in den ersten sechs Monaten für die Mehrheit der gesunden, reif geborenen Säuglinge in Europa die ausreichende Ernährung ist. Mit der Einführung der Beikost sollte etwa in der Mitte des ersten Lebensjahres - das heißt zwischen dem Beginn des fünften und dem Beginn des siebten Monats - begonnen werden. Empfehlung der Nationalen Stillkommission am BfR zur Stilldauer

Die Stillkommission betont, dass

  • Beikosteinführung nicht Abstillen bedeutet, sondern die Fütterung von Beikost unter dem Schutz der Muttermilch.
  • bei gestillten Säuglingen in der Phase des Übergangs vom ausschließlichen Stillen zur Beikostfütterung und auch danach keine zusätzliche Gabe von anderen Milchprodukten wie Säuglingsanfangs- oder Folgemilch notwendig ist.

Empfehlung zur Dauer des Stillens insgesamt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nach entsprechender Beikosteinführung eine Gesamtstilldauer von bis zu 24 Monaten oder darüber hinaus.

Die Nationale Stillkommission gibt keine ausdrückliche Empfehlung, wann endgültig abgestillt werden sollte, weil sich für Deutschland hierzu keine wissenschaftlich begründete Basis finden lässt. Der endgültige Zeitpunkt zum Abstillen sollte nach Auffassung der Kommission eine individuelle Entscheidung sein, die gemeinsam von Mutter und Kind getroffen wird.

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