Bundesinstitut für Risikobewertung

Übersicht "Fragen und Antworten zu Pflanzensterinen"

Wie wirken Pflanzensterine im Stoffwechsel?

Pflanzensterine aus der Nahrung oder aus Medikamenten verdrängen Cholesterin aus den Micellen im Dünndarm, mit deren Hilfe Fette, Cholesterin und andere fettlösliche Nahrungsbestandteile resorbiert werden. In der Folge nimmt der Körper weniger Cholesterin auf und reagiert mit einer Erhöhung der Eigensynthese. Die kann die Aufnahmehemmung aber nicht vollständig kompensieren, so dass es zu einer Senkung des Cholesterinspiegels kommt. Dabei senken 2 - 3 Gramm Pflanzensterine täglich den Cholesterinspiegel im Blutplasma des Menschen um rund 10 Prozent. Der Effekt kann durch eine weitere Erhöhung der Pflanzensterin-Dosis nicht weiter gesteigert werden. Der tägliche Verzehr wirksamer Mengen an Pflanzensterinen verringert außerdem die Aufnahme von Vitaminen - insbesondere des ß-Carotins - aus der Nahrung und erhöht den Pflanzensterinspiegel im Blutplasma.

Bei der Phytosterol- bzw. ß-Sitosterolämie handelt es sich um eine sehr seltene, angeborene Störung des Pflanzensterin-Aufnahmemechanismus, die durch die erhöhte Resorption von Pflanzensterinen aus der Nahrung gekennzeichnet ist. Die Krankheit ist genetisch bedingt. Weltweit sind weniger als 100 Fälle beschrieben. Die betroffenen Patienten haben einen 10- bis 100fach erhöhten Pflanzensterin-Spiegel im Blutplasma und leiden vor allem an gutartigen Sehnen- und Hautgeschwülsten (Xanthomatose), einem gestörten Cholesterinstoffwechsel und Arteriosklerose. Häufig erkranken sie bereits als Jugendliche an koronaren Herzerkrankungen.

9512, 9513, 9506, 9504, 9509, 9510, 9511, 9507, 9505, 9508

  Letzte Änderung am 24.04.2025